Nach zwanzig Jahren anhaltender Planungen und Vorbereitungen, hat Gesundheitsminister Karl Lauterbach schließlich die elektronische Patientenakte (ePA) eingeführt. Dieses Ereignis, das eigentlich schon für Dezember geplant war, erlebte eine Verzögerung aufgrund signifikanter Sicherheitsbedenken. Auf dem Chaos Communication Congress in Hamburg demonstrierten Fachleute, wie es ihnen möglich war, Zugang zu beliebigen Akten zu erhalten – ein unangenehmer Rückschlag für ein so langwieriges Projekt und etwas, das in Deutschland nicht ganz unüblich ist.
Ungeachtet dieser Probleme hat Lauterbach den offiziellen Start der ePA energisch vorangetrieben, nicht ohne seine charakteristische Begeisterung. Am Dienstag verkündete er enthusiastisch, dass mit der ePA eine neue Ära begonnen habe.
Auf der Plattform X äußerte Lauterbach optimistisch, dass die ePA “im Zeitalter der Künstlichen Intelligenz die Medizin revolutionieren” werde.
Jedoch stehen Sicherheitsexperten, die schon im Dezember erhebliche Schwachstellen aufdeckten, weiterhin kritisch gegenüber dem System. Kürzlich entdeckten sie zusätzliche Sicherheitslücken, die externen Zugriff auf Patientendaten ermöglichen.
“Die elektronische Patientenakte für alle erfüllt bis heute nicht die vom Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) festgesetzten Sicherheitsanforderungen für den landesweiten Einsatz”, lautet ihre Einschätzung.
Experten zweifeln daran, dass es möglich sein wird, die Sicherheitslücken nachhaltig zu schließen, da sie den grundlegenden Ansatz des Systems als problematisch sehen.
Diejenigen Versicherten, die keine ePA wünschen, haben die Möglichkeit, Einspruch gegen die ePA einzulegen. Hierbei kann ein Widerspruchsgenerator Unterstützung bieten.
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