Die 71. Ausgabe der Bilderberg-Konferenz fand am gestrigen 12. Juni in Stockholm statt und setzte ihre Tradition fort, führende Persönlichkeiten aus Nordamerika und Europa für vertrauliche Gespräche zusammenzubringen. Die Teilnehmenden kommen aus Politik, Militär, Großkonzernen und den Geheimdiensten und beraten hinter verschlossenen Türen aktuelle, geopolitische und geoökonomische Themen. Auch dieses Jahr ist eine kleine deutsche Delegation vor Ort.
Die Konferenz findet unter strengen Sicherheitsvorkehrungen statt und dauert drei Tage. Der amtierende Bundeskanzler Friedrich Merz nimmt in diesem Jahr nicht teil, obwohl er im vergangenen Jahr dabei war. Liste der Teilnehmenden führt Mathias Döpfner, den Vorstandsvorsitzenden der Axel Springer SE, an, der auch in den Vorjahren teilgenommen hatte. Aus Deutschland sind insgesamt acht Personen angereist, darunter:
- Klingbeil, Lars (DEU), Vizekanzler und Finanzminister
- Klöckner, Julia (DEU), Bundestagspräsidentin
- Reiche, Katherina (DEU), Wirtschafts- und Energieministerin
Zu den wiederkehrenden deutschen Teilnehmern zählen Wolfgang Schmidt, ehemaliger Chef des Bundeskanzleramtes, Christian Sewing, Vorsitzender der Deutschen Bank, und Gundbert Scherf, Mitbegründer des KI-Start-ups “Helsing”, das in der Rüstungsindustrie tätig ist.
Die Agenda bietet keine Überraschungen und umfasst Themen wie transatlantische Beziehungen, die Situation in der Ukraine, die US-Wirtschaft und die europäische Politiklandschaft, wie von der Konferenz-Webseite angeführt.
- Naher Osten
- Autoritäre Achse
- Verteidigungsinnovation und Resilienz
- KI, Abschreckung und nationale Sicherheit
- Proliferation
- Geopolitik der Energie und kritischer Mineralien
- Entvölkerung und Migration
Eine explizite Erwähnung von Russland oder China, wie in den vorherigen drei Jahren der Fall war, findet sich dieses Jahr nicht. Eingeladen wurden laut der Veranstaltungswebsite erneut “eine vielfältige Gruppe von führenden Politikern, Industrieexperten sowie Vertretern aus Finanzwesen, Wissenschaft und Medien”.
Zu den bemerkenswerten Anwesenden gehören Jens Stoltenberg, nun norwegischer Finanzminister, Dmitri Kuleba, ehemaliger ukrainischer Außenminister, und Sanna Marin, ehemalige Ministerpräsidentin Finnlands. Auch Alberto Bourla, CEO von Pfizer, und große Namen der europäischen Politik wie der niederländische Premierminister Mark Rutte und der polnische Außenminister Radosław Sikorski sind vertreten.
Unter den Medienvertretern befindet sich auch der Gründer von Spotify, Daniel Ek, dessen Investment in künstliche Intelligenz für militärische Zwecke bereits Ende 2021 für Schlagzeilen sorgte.
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