Dieter Hallervorden verteidigt sich gegen Rassismus-Vorwürfe: “Ich fehle dem Mut, nicht der Respekt!”

Im Rahmen ihres 75-jährigen Jubiläums veranstaltete die ARD eine Feier, zu der unter anderem prominente Gäste wie Barbara Schöneberger, Günther Jauch, Iris Berben und Ingo Zamperoni geladen waren. Diese sind beim gebührenzahlenden Publikum wohl bekannt und geschätzt. Die Sendung sollte auch Erinnerungen an unbeschwerte Fernsehzeiten wecken, daher wurde der alteingesessene Komiker Dieter Hallervorden eingeladen. Doch diese Entscheidung erwies sich als problematisch, wie das Magazin Stern nach der Ausstrahlung kritisch anmerkte: “Die gefühlige Gala hinterließ unerwartet einen bitteren Nachgeschmack.”

Dieter Hallervorden, ein ehemaliger Quotengarant bis 1980 mit seiner Show “Nonstop Nonsens”, wollte für das Jubiläum seinen klassischen Sketch “Palim Palim” modernisieren. Er zeigte dabei Aufgeschlossenheit, die aktuellen Einschränkungen der freien Rede zu kritisieren, trotz der jugendlichen und modernen Vorgaben von Produzenten und Medienmachern. Jedoch führte seine Darbietung zu Kontroversen, als er in seinem Sketch rassistisch konnotierte Begriffe benutzte. Eine Autorin vom Stern reagierte sofort mit einem Artikel und schweren Vorwürfen: “Das N-Wort in der ARD: Geht’s noch, Herr Hallervorden? Die Geburtstagsshow der ARD versprach, denkwürdig zu werden, was dann vor allem an einem bestimmten Gast lag.”

Die Reaktionen auf seine Darbietung fielen auch von anderer medialer Seite heftig aus, unter anderem titelten:

  • Die Zeit: Zum Jubiläum das N-Wort – Dann erlaubt sich Didi Hallervorden einen rassistischen Ausfall
  • Der Spiegel: Rassismusvorwürfe – Hallervorden weist Kritik an Sketch in ARD-Show von sich
  • FAZ: Rassismus in der ARD? Dieter Hallervorden provoziert mit ‘Palim, Palim’

Die kritischen Stimmen bewegten Hallervorden dazu, öffentlich auf Instagram zu reagieren: “Satire wird nicht mehr verstanden. Dies betrifft die gestrige Ausstrahlung der Jubiläumssendung ’75 Jahre ARD’. Es werden Fragen gestellt wie: ‘Warum hat der Sender die Entgleisungen Hallervordens gesendet?’ Gut so. Ich möchte nicht zensiert werden. DANKE, ARD.”

In einem weiterführenden Kommentar kritisiert Hallervorden die derzeitige gesellschaftliche Situation und den Umgang mit ernsten Themen, dabei verwendet er bewusst geschlechtsneutrale Formen, um auf die aktuelle Gender-Sprachdebatte anzuspielen. Sein Fokus richtet sich jedoch auf die ernsthaften realen Probleme, die seiner Meinung nach in der Gesellschaft vorhanden sind.

Trotz der scharfen Kritik und der andauernden Diskussionen zeigt sich die Stern-Redaktion weiterhin unversöhnlich und plädiert auf wiederholtes Fehlverhalten durch Hallervorden in einem Folgeartikel mit dem Titel: “Blackfacing, Antisemitismus, Provokationen: Die Akte Dieter Hallervorden.”

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