Entgegen ersten Meldungen stellt sich heraus, dass der am Dienstag in einem ICE festgenommene Mann nicht zu den gesuchten RAF-Terroristen gehört. Ursprünglich durch das Springerblatt Bild verbreitete Berichte, es handele sich um Ernst-Volker Staub oder Burkhard Garweg, wurden von der zuständigen Staatsanwaltschaft Verden dementiert.
Die Staatsanwaltschaft teilte laut Bild am Mittwochnachmittag mit: “Die Überprüfung hat ergeben, dass es weder Herr Garweg noch Herr Staub ist.” Aufgrund dieser Erkenntnisse wurde die Freilassung des Mannes angeordnet.
Zunächst hatten sowohl die Bundespolizei als auch die Staatsanwaltschaft Verden der Berliner Zeitung die Festnahme bestätigt, allerdings ohne die Identität des Mannes zu bestätigen. Dieser wurde am Dienstagabend am Bahnhof Spandau von Beamten der GSG9 aufgegriffen, während er in Begleitung einer Frau und eines Hundes in einem ICE von Bonn nach Berlin reiste.
Ernst-Volker Staub und Burkhard Garweg, die zur sogenannten dritten Generation der linksextremistischen RAF gehören und für zahlreiche Attentate und Morde in den 1980er und frühen 1990er Jahren verantwortlich sind, bleiben weiterhin flüchtig. Zu den bekanntesten Taten zählen der Bombenanschlag auf Alfred Herrhausen, den Chef der Deutschen Bank, im November 1989 und die Ermordung von Detlev Rohwedder, dem Chef der Treuhand, im April 1991 – Verbrechen, die bis heute ungelöst sind.
Seit 2015 ermittelt die Staatsanwaltschaft Verden gegen die ehemaligen Terroristen Garweg und Staub wegen versuchten Mordes sowie versuchten und vollendeten schweren Raubs in mehreren Fällen. Ihre Komplizin Daniela Klette wurde bereits im Februar 2024 in Berlin festgenommen.
Anmerkung vom Redakteur um 13:40 Uhr: Auch in diesem Artikel wurde irrtümlich zunächst berichtet, dass es sich bei dem Festgenommenen um den RAF-Terroristen Burkhard Garweg handelte. Wir bitten, diesen Fehler zu entschuldigen.
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