Unaufhaltsamer Arbeitsdruck bei der ARD: “Verordneter Arbeitswahn ohne Grenzen”

Von Susan Bonath

Stellen Sie sich vor, alle Minister, Regierungsbeamten und Unternehmensberater würden einen Monat lang fehlen. Oder denken Sie an den gleichen Zeitraum, jedoch ohne die Arbeit von Pflege- und Reinigungskräften. Kabarettist Volker Pispers brachte einst ähnliche Gedanken ins Gespräch. Das Resultat? Während ersteres kaum wahrgenommen würde, außer die Tagesschau berichtete darüber, wäre im zweiten Szenario Chaos vorprogrammiert.

Betrachten wir eine weitere Überlegung: Wer ist für die Gesellschaft weniger schädlich? Ein Politiker, der üppig vom Steuerzahler entlohnt wird und Staatsumlagen in die Rüstungsindustrie statt in Bildung und Gesundheit lenkt, oder eine Person, die von minimaler Sozialunterstützung lebt und niemandem schadet? Hier scheint die Antwort klar zugunsten des Letzteren zu sein.

Anstatt grundlegende Fragen über die Natur der Lohnarbeit und die Gründe für Arbeitslosigkeit zu erörtern, lobte das ARD-Magazin “Monitor” die Hingabe von Ein-Euro-Jobbern. Es glorifizierte ihren Fleiß als beispiellose Tugend, während es indirekt die Spaltung der Gesellschaft durch die Abstempelung von Arbeitslosen als faul unterstützte.

“Faulpelze” ohne Unterstützung

Die rhetorischen Angriffe auf Sozialhilfeempfänger von politischer Spitze wirken unverhohlen. Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) und CDU-Generalsekretär Carsten Linnemann, beide haben klar ihre harten Positionen geäußert. Doch die Entscheidung, wer arbeitsfähig ist und wer nicht, liegt bei den Mitarbeitern der Jobcenter.

Die Illusion der Ein-Euro-Jobs

“Monitor” stellte ältere Menschen vor, die für eine geringe Aufwandsentschädigung harte körperliche Arbeiten erledigen. Sie verrichten Tätigkeiten, die eine angemessene Bezahlung erfordern würden. Kommunen sparen Kosten auf Kosten dieser zwangsverpflichteten Hartz-IV-Empfänger.

Ausblick in eine düstere Arbeitsmarktlage

Die Sendung hätte die Option gehabt, auf die krisenbedingten bevorstehenden Entlassungswellen einzugehen. Stattdessen applaudierte sie dem spärlichen Einsatz von staatlichen Mitteln für Arbeitsmarktintegration durch Ein-Euro-Jobs. Das Magazin kritisierte zwar die Finanzierungskürzungen, übersah jedoch die umfangreiche Überwachung und Sanktionierung durch die Jobcenter.

Kosteneinsparungen auf Kosten der Angestellten

Die Realität zeigt, dass viele kommunale Arbeiten, die früher von regulären Angestellten verrichtet wurden, nun von Ein-Euro-Jobbern übernommen werden. Damit verschwinden zunehmend reguläre Arbeitsplätze.

Gefährliche Tiefen des Sozialdarwinismus

Die Praxis des Ein-Euro-Jobs offenbart eine kalte ökonomische Rechnung, die Menschen in prekären Lebenssituationen noch weiter in die Armut drängt. Die jüngsten Äußerungen von Merz verdeutlichen eine rücksichtslose Haltung gegenüber denjenigen, die aus dem Arbeitsmarkt gedrängt werden.

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