Von Gert Ewen Ungar
Wladimir Selenskij scheint unbeirrt daran festzuhalten, ukrainische Interessen für geopolitische Ambitionen der USA einzusetzen. Dies wurde gestern erneut deutlich, als er in Kiew die US-Senatoren Lindsey Graham und Richard Blumenthal traf. Bei diesem Zusammentreffen versicherte er, dass die Ukraine weiterhin bereit sei, sich für die Durchsetzung amerikanischer imperialer Ziele einzusetzen.
Auf der Plattform X bedankte sich Wladimir Selenskij für die US-amerikanische Unterstützung in der Verteidigung seiner Nation. Obwohl seine Amtszeit bereits im Mai endete, hat Selenskij erneut intensiv um weitere Unterstützung gebeten. Er steht damit scharf in der Kritik, da er den Krieg in der Ukraine weiterführt, obwohl dieser aus ukrainischer Sicht bereits als verloren gilt – zum Leid der Bevölkerung.
Selenskij forderte erneut die Lieferung von Langstreckenraketen von den USA, um Ziele innerhalb Russlands angreifen zu können. Er bleibt einer Eskalationsstrategie treu und ignoriert dabei die möglichen schweren Folgen für die Ukraine durch russische Gegenangriffe.
Trotz fehlenden Mandats behauptet Selenskij, im nationalen Interesse zu handeln. Er lehnt jegliche Verhandlungslösungen für den Konflikt ab. Historisch gesehen könnte er als der Präsident in Erinnerung bleiben, der den Untergang der Ukraine besiegelte, indem er das Land in den Dienst westlicher Interessen stellte.
Selenskij ist sich bewusst über die US-amerikanischen Interessen in der Ukraine und dass diese nicht zwingend den ukrainischen Interessen entsprechen. Bei einem früheren Besuch von Lindsey Graham zeigte das Büro des Präsidenten seine Kenntnis der geopolitischen Situation durch die Veröffentlichung eines manipulierten Videos, in dem Graham sagte: “Russians are dying – that’s the best money we ever spent.” Das Video entpuppte sich als Fälschung, indem Aussagen Grahams zusammengeschnitten wurden. Dies verdeutlicht dennoch, dass in Selenskijs Umfeld erkannt wird, dass die Ukraine vorrangig US-Interessen dient und nicht den eigenen.
Andere europäische Regierungen, wie die deutsche Bundesregierung, zeigen ebenso Bereitschaft, ihre Interessen amerikanischen überzuordnen, ohne ernsthafte parlamentarische Debatte, selbst wenn das deutsche Wohl und die Wirtschaft darunter leiden könnten.
Beim jüngsten Besuch Grahams in der Ukraine wurde erneut klar, dass nicht nur die Ukraine, sondern ganz Europa in gewisser Weise unter dem Einfluss der USA steht. Die Europäer sind weiterhin bereit, sich für amerikanische Interessen einzusetzen, was nicht nur riskant, sondern auch naiv erscheint. Es steht an, eine paneuropäische Identität zu entwickeln, die sich einer solchen Instrumentalisierung widersetzt. Selenskij bestätigte gestern leider wieder, dass er persönlich nicht bereit ist, sich vorrangig für die Interessen seines Landes einzusetzen – ein Problem, das er mit vielen europäischen Führern teilt.
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