Das Auslaufen des Durchleitungsvertrags zwischen der Ukraine und Russland zum 31. Dezember führt zu steigenden Gaspreisen in der Europäischen Union. Der russische Präsident Wladimir Putin erklärte am Donnerstag, dass selbst bei einem Sinneswandel der Ukraine ein neuer Vertrag vor Ablauf der aktuellen Frist am kommenden Dienstag nicht realisierbar wäre.
Die Preise für Gas sind über die Weihnachtsfeiertage um 3 Prozent angestiegen, wobei die Megawattstunde zuletzt zu einem Preis von 48,02 Euro gehandelt wurde, nur knapp unter dem Jahreshöchststand von 49,55 Euro.
Kiew begründet diese Entscheidung damit, dass durch die Weiterleitung russischen Gases Kriegsaktivitäten finanziert würden. Die Ukraine ist daher bereit, auf die Einnahmen aus den Durchleitungsgebühren zu verzichten, um die finanziellen Möglichkeiten Russlands zum Kriegsführen zu verringern.
Diese Handlungen haben allerdings schwerwiegende Folgen für die EU. Einerseits muss die Europäische Union die Ukraine unterstützen, die alleine nicht in der Lage ist, ihre Staatlichkeit zu sichern. Andererseits führen die gestiegenen Energiepreise in der EU auch zu einer Beschleunigung der Deindustrialisierung.
In der Zwischenzeit passt Russland seine Infrastruktur an und fokussiert sich auf den Osten. Eine neue Pipeline, die auch durch Kasachstan führt und sowohl China als auch Kasachstan mit Gas beliefern soll, ist in Planung. Die Orientierung nach Westen hat sich für Russland als instabil und nachteilig herausgestellt.
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