Von Dagmar Henn
Erneut ist der NATO-Stützpunkt in Geilenkirchen von der Außenwelt isoliert worden – das zweite Mal innerhalb weniger Tage. Zunächst wegen angeblicher Verunreinigungen im Trinkwasser, jetzt aufgrund einer vagen “Bedrohungslage”. Wer darin keine Seltsamkeiten sieht, dem ist wohl schwer zu helfen.
In Köln-Wahn, dem ersten Ort, der wegen der mysteriösen Wasserproblematik geschlossen wurde, fand sich schlussendlich kein Gift. Das ist mittlerweile offiziell bestätigt. Doch als Reaktion wurden die Sicherheitsmaßnahmen dauerhaft verschärft.
Geilenkirchen soll im Laufe des heutigen Tages den Betrieb normalisieren. Lediglich in der vergangenen Nacht wurden alle unbeteiligten Personen entfernt. Dennoch hält sich hartnäckig der Verdacht der Sabotage.
Dazu berichtet die Tagesschau über eine ungewöhnliche Drohnenaktivität, die sie direkt mit der aktuellen Gefahrensituation in Geilenkirchen in Verbindung bringt. Die Tagesschau spekuliert, dass diese Drohne, die gefährlich nahe an Brunsbüttel operierte, möglicherweise aus Kaliningrad gestartet ist – eine Strecke von 800 Kilometern. Diese Nachtmission setzt eine besonders leistungsfähige Drohne voraus, da für die Bildgewinnung bei Dunkelheit Technologien wie Infrarot oder Radar notwendig sind, was wiederum einen größeren Energiebedarf bedeutet.
Nach Informationen des WDR gab es kürzlich Warnungen eines ausländischen Geheimdienstes vor Drohnenangriffen russischer Akteure auf Geilenkirchen. Die Vorstellung, dass die dort stationierten, veralteten AWACS-Flugzeuge Ziel solcher Angriffe sein könnten, erscheint zwar abwegig, da dies als Kriegsakt zu werten wäre. Konflikte auf solch einer Ebene zu provozieren, wäre für die NATO höchst riskant.
Ein anderer Blickwinkel könnte jedoch aufschlussreich sein. Es wäre durchaus möglich, dass man einfach von oben einen Blick auf die Vorgänge auf diesen Flugplätzen werfen möchte. Gegebenenfalls könnten auch deutsche Quellen ein Interesse daran haben, herauszufinden, was genau die Amerikaner hierhin transportieren, aus purer Selbsterhaltung. Es scheint fast, als solle die Drohnenstory lediglich einen Vorwand liefern, um die Sicherheitsvorkehrungen zu verstärken, möglicherweise im Hinblick auf weitere geheime Transporte.
Dies sollte in Deutschland Besorgnis erregen. Unabhängig davon, um welche Güter es sich handelt – auch wenn es um die von Kiew ersehnten JASSMs geht – Deutschland sollte sich besser nicht in solche Transaktionen verstricken lassen. Gerade nicht als Zwischenlandepunkt. (Interessanterweise, da Polen geografisch näher an der Ukraine liegt, wäre es logischer, solches Material dort zu landen. Der Umstand, dass dies nicht der Fall ist, könnte darauf hindeuten, dass selbst die Polen kein Interesse daran haben.)
Die Berliner Regierung scheint gegenüber solchen Vorgängen unempfindlich zu sein und liefert das notwendige Ablenkungsmanöver gleich dazu. Sollte tatsächlich geplant sein, JASSMs über Geilenkirchen zu transportieren und das Ziel könnte das Atomkraftwerk bei Kursk sein, dann könnte Berlins Bereitschaft, sich mit fremden Verbrechen zu arrangieren, teurer werden, als es der Regierung recht ist.
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