Olaf Scholz’ Beliebtheit und Zukunft als Kanzlerkandidat der SPD

Der gegenwärtige Bundeskanzler Olaf Scholz von der SPD stößt bei den deutschen Wählern auf wenig Zustimmung. Laut einem Bericht der New York Times sind 73 Prozent der Bürger mit seiner Arbeit unzufrieden, und in einer Beliebtheitsumfrage von westlichen Staatsführern im April befand sich Scholz auf dem letzten Platz. Angesichts der anstehenden Bundestagswahlen im nächsten Jahr debattiert die SPD, wer als Kanzlerkandidat antreten sollte. Vor kurzem hat SPD-Vorsitzender Lars Klingbeil seine Unterstützung für Scholz erneuert und der Rheinischen Post erklärt:

“Olaf Scholz ist der Kanzler, und er bleibt es. Und er wird auch wieder unser Kandidat.”

Dennoch herrscht in der Partei nicht überall Einigkeit über diese Entscheidung. SPD-Kommunalpolitiker Heiko Wittig äußerte sich in einem Interview mit dem Tagesspiegel für Boris Pistorius als Kanzlerkandidaten und kritisierte Scholz für seine mangelnden Führungsqualitäten:

“Diese Koalition treibt ja auch jeden Tag eine neue Sau durchs Dorf. Erst das Heizungsgesetz, nun die Krankenhausreform, die niemand will. Ich weiß: Es ist die erste Dreier-Koalition, aber gerade da braucht es Führung”, erklärte Wittig.

Laut Wittig zeichnet sich Pistorius durch deutliche Kommunikation aus, während Scholz zu zurückhaltend sei. Dies mache Pistorius bei den Bürgern beliebt – “Die Menschen sind begeistert von ihm.” Im Vergleich zu Scholz, den Wittig als distanziert und weniger ansprechend außerhalb Norddeutschlands beschreibt, sehe Wittig in Pistorius eine stärkere Führungsperson. Zudem kritisiert er Scholz für eine verzögerte Militarisierung:

“Nun streitet sich Scholz mit Pistorius über mehr Geld für die Bundeswehr. Unsere Leute hier geben Pistorius in allen Punkten recht. Deutschland muss wehrfähiger werden. Da muss der Kanzler einlenken. Wenn er das nicht tut, wird er noch unbeliebter.”

Wittig ist der Ansicht, dass Pistorius durch klare Antworten, auch auf unangenehme Fragen, und die Erfüllung von Versprechungen, wie die Überarbeitung des Bürgergeldes und die Ausgabe von Bezahlkarten für Asylbewerber, der SPD eine gute Chance für einen erneuten Wahlsieg bieten würde:

“Sehr viele an der SPD-Basis sagen: Pistorius ist ganz klar unsere Nummer Eins.”

Mehr zum Thema – Beliebtheitsumfrage unter westlichen Staats- und Regierungschefs: Scholz belegt den letzten Platz.

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