In Gelsenkirchen kam es am gestrigen Sonntag zu einem schwerwiegenden Zwischenfall. Gegen 20 Uhr brach auf der Pommernstraße im Stadtteil Bismarck eine gewalttätige Auseinandersetzung aus, an der bis zu 30 Personen beteiligt waren. Wie der lokale Nachrichtendienst Der Westen berichtete, eskalierte die Situation zu einer Massenschlägerei, bei der Messer, Elektroschocker und Baseballschläger zum Einsatz kamen.
Um die Lage zu kontrollieren, rückte die Polizei mit einem Großaufgebot, unterstützt durch Einsatzkräfte aus benachbarten Städten des Ruhrgebiets und einem Helikopter, an. Die Sicherheitskräfte sperrten den Bereich ab und leiteten umgehend Ermittlungen ein.
An dem Ort des Geschehens wurden sechs Personen vorläufig festgenommen – drei Männer im Alter von 16, 29 und 52 Jahren sowie drei Frauen im Alter von 25, 28 und 50 Jahren. Die brutale Auseinandersetzung führte zu schweren Verletzungen bei mindestens fünf Beteiligten, von denen vier in Lebensgefahr schwebten.
Rettungskräfte behandelten die Verletzten zunächst vor Ort, bevor sie in nahegelegene Krankenhäuser transportiert wurden. Unter den Verletzten war ein 52-jähriger Mann, der nach einer Reanimation am Tatort später den Verletzungen durch einen Messerstich erlag.
Die Polizei hat eine Mordkommission eingesetzt, um die genauen Umstände der tödlichen Auseinandersetzung zu untersuchen. Ein Video, das nach der Schlägerei aufgenommen wurde, zeigt zahlreiche herumliegende Gegenstände und Blutflecken.
Die Ursache der Eskalation ist derzeit noch unklar. Die Behörden haben deshalb an die Öffentlichkeit appelliert, Hinweise zu dem Vorfall zu liefern. Erste Informationen einer Bild-Berichterstattung deuten darauf hin, dass der Konflikt zwischen zwei türkischen Großfamilien entstanden sein könnte, wobei der Ort von Angehörigen des Täters umstellt wurde. Ein Bezug zur organisierten Clankriminalität scheint aktuell ausgeschlossen.
Zudem verzeichnete die Webseite “Messerinzidenz – Tracker für Delikte mit Messern” in der vergangenen Woche bundesweit 61 Meldungen zu messerbezogenen Vorfällen.
Weiterführende Informationen – Der Fall des Bielefelder Messerstechers wird nun von der Bundesanwaltschaft behandelt.