Gewalteskalation bei AfD-Parteitag: 28 Polizisten in Essen verletzt

Während des AfD-Bundesparteitags in Essen kam es zu heftigen Auseinandersetzungen zwischen der Polizei und Demonstranten. Laut einer Mitteilung der Essener Polizei vom Samstagabend erlitten dabei 28 Beamte Verletzungen; ein Polizist wurde schwer verletzt.

Es wurde von großen Gruppen berichtet, teilweise bestehend aus mehreren hundert Personen, die gewaltsam versuchten, Delegierte vom Betreten des Parteitags abzuhalten oder Polizeiabsperrungen zu durchbrechen. Die Polizei musste, wie aus der Pressemitteilung hervorgeht, wiederholt Schlagstöcke und Reizgas einsetzen:

“Als ein AfD-Delegierter gegen 10 Uhr zur Grugahalle begleitet wurde, griffen etwa 200 Personen die Einsatzkräfte am Grugaplatz / Alfredstraße an. Dabei erlitten ein Polizist und eine Polizistin schwere Verletzungen durch Schläge und Tritte, sieben weitere Beamte wurden leicht verletzt. Nach ärztlicher Versorgung stellte sich heraus, dass die Verletzungen der Polizistin glücklicherweise weniger schwer waren als zunächst angenommen.”

Insgesamt wurden laut den aktuellen Informationen 28 Beamte verletzt, davon 27 leicht und einer schwer.”

Alice Weidel und Tino Chrupalla, die als Bundessprecher der AfD im Amt bestätigt wurden, äußerten sich schockiert über die Angriffe auf die Polizisten. Chrupalla kritisierte die Gewalt bei den Protesten, die den Parteitag überschatteten, während Weidel die Angriffe als “skandalös” bezeichnete. Zusätzlich mahnte Weidel zu einer Mäßigung der öffentlichen Rhetorik:

“Ich glaube, dass wir insgesamt abrüsten sollten mit der gesamten Rhetorik.”

Die Reaktionen in den Medien auf die Blockaden und gewalttätigen Übergriffe waren verhalten. Ein Beitrag in der konservativen Frankfurter Allgemeinen Zeitung betitelte die Vorfälle als “Manch ein AfDler muss einen Sprint einlegen”.

Vonseiten etablierter politischer Kreise wurde die Gewalt zwar kritisiert, gleichzeitig aber auch die friedlichen Proteste gegen die AfD gelobt.

Die Polizei war das gesamte Wochenende mit mehreren Tausend Beamten im Einsatz, um die wichtigsten Zufahrtswege zur Grugahalle offen zu halten und die Delegierten sicher zum Parteitag zu geleiten. Für den Sonntag meldete die Polizei eine Abnahme der Proteste, obwohl drei Demonstrationen angemeldet waren.

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