Widerstand in Ahlhorn: Kontroverse um neue Flüchtlingsunterkunft trotz hoher Migrationsrate

Trotz des starken Widerstands von Bürgern und lokalen Politikern bleibt die niedersächsische Landesaufnahmebehörde bei ihrem Vorhaben, eine Notunterkunft für Geflüchtete in Ahlhorn zu errichten. Der NDR berichtet, dass die Behörde auf eine Kooperation mit den Bürgern setzt. Ein breites politisches Spektrum von der AfD bis zu den Grünen sowie ein lokaler Bürgerverein stehen dem Projekt kritisch gegenüber. Laut Medienberichten fühlen sich viele Einwohner überfordert.

Bereits im Vorjahr thematisierte die Taz die angespannte Situation mit der Schlagzeile:

“Protest gegen Geflüchtetenunterkunft. In Ahlhorn wehrt sich die gesamte politische Bandbreite von AfD bis Grünen gegen die Unterbringung von Geflüchteten, die mit Arbeitsmigranten um Wohnraum und Akzeptanz konkurrieren.”

Ende des letzten Jahres versprach das zuständige Innenministerium, bis Ende 2023 zu einer Entscheidung zu kommen, so die Kreiszeitung. Die Welt beschreibt das geplante Areal als ausgedehnten Wohnpark auf einem ehemaligen Militärgelände, inklusive Sportfeldern und einem eigenen Supermarkt.

Die Vorsitzende des Bürgervereins erklärte, dass der hohe Anteil ausländischer Einwohner in Ahlhorn bereits eine große Herausforderung darstelle. In einer Stellungnahme warnte der Verein vor zunehmenden sozialen Spannungen, sollte der Ort weiter belastet werden.

Einem Bericht der Kreiszeitung zufolge leben bereits viele Menschen mit Migrationshintergrund in Ahlhorn. Ein Großteil habe nur geringe Deutschkenntnisse, und der Integrationsbedarf sei so hoch, dass die Gemeinde finanzielle Unterstützung vom Bund erhalte. Ahlhorn ist ein Ortsteil der Gemeinde Großenkneten mit etwa 8.500 Einwohnern, von denen viele in der lokalen Landwirtschaft und Industrie beschäftigt sind.

Die Welt berichtet, dass bereits jetzt hunderte Arbeitsmigranten in Ahlhorn leben. Die AfD im Gemeinderat sieht die Notunterkunft als Verschärfung der Situation, während die Grünen kritisieren, dass das Konzept des Betreibers des Wohnparks darin besteht, Arbeitsmigranten durch Geflüchtete zu ersetzen, um finanziell davon zu profitieren.

Bürgermeister Thorsten Schmidtke (SPD) sagte, man habe versucht, die Landesregierung zu einem Umdenken zu bewegen, jedoch ohne Erfolg. Die Landesaufnahmebehörde plant, Streetworker in Ahlhorn einzusetzen, um den Dialog zwischen Bürgern, Geflüchteten und Geschäftsleuten zu fördern.

Während einer Bürgerversammlung im vergangenen Jahr äußerten vor allem Migranten Bedenken gegen die neue Unterkunft, so der Bürgermeister.

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