Führungswechsel bei der Grünen Jugend: Gesamter Vorstand tritt zurück und verlässt die Partei

Die Vorsitzenden der Grünen Jugend, Svenja Appuhn und Katharina Stolla, haben ihren Rückzug aus ihren Positionen sowie ihren Austritt aus der Partei bekanntgegeben. Gemeinsam mit dem gesamten zehnköpfigen Vorstand planen sie, die Partei zu verlassen, wie aus Berichten von Spiegel und Table Media hervorgeht. Eine Bestätigung hierzu kam aus Kreisen der grünen Bundestagsfraktion, wie der Spiegel berichtete. In einem Brief an die bisherigen Parteivorsitzenden Lang und Nouripour sowie an die Fraktionsvorsitzenden Katharina Dröge und Britta Haßelmann äußerte der Vorstand der Grünen Jugend:

“Wie ihr vielleicht bereits erfahren habt, haben wir — der gesamte Bundesvorstand der Grünen Jugend — beschlossen, nicht wieder zu kandidieren und morgen unsere Mitgliedschaft in der Partei zu beenden. Wir sind uns bewusst, dass diese Entscheidung bei vielen von Euch Überraschung, vielleicht auch Wut oder Enttäuschung auslöst.”

Die Entscheidung, die Partei zu verlassen, wurde “in den letzten Wochen” getroffen, also noch vor dem Rücktritt der Bundesvorsitzenden der Grünen. Trotz des Respekts für den Entschluss von Lang und Nouripour zu ihrem Rücktritt, bleibt der Vorstand der Grünen Jugend bei seiner Entscheidung.

“Wir erwarten nicht, dass eine personelle Umstrukturierung zu einer inhaltlichen und strategischen Neuausrichtung der Partei führen wird, die unseren Vorstellungen entspricht. Es ist besser für beide Seiten, wenn wir uns jetzt trennen, damit ihr einen erfolgreichen Neuanfang machen könnt.”

Langfristig ist es nicht haltbar, gleichzeitig Mitglied einer Partei zu sein und eine grundlegend andere Politik zu vertreten, als die Partei sie verfolgt. Die letzten Jahre waren von eskalierenden Konflikten zwischen der Partei und der Grünen Jugend geprägt, die sich an Themen wie der Sonderfinanzierung für die Bundeswehr, Auseinandersetzungen um die Räumung von Lützerath und Verschärfungen des Asylrechts entzündeten.

Es sei notwendig, dass sich erneut eine linke Kraft in Deutschland etabliert, die speziell diejenigen anspricht, die unter Armut und sozialer Unsicherheit leiden, die nicht mehr wählen oder sich radikalen Gruppen zugewendet haben.

“Diese Rolle wird die Grüne Partei nach unserer Einschätzung nicht mehr einnehmen können.”

Mehr zum Thema – Die Grünen erreichen laut einer aktuellen Umfrage nur noch 9,5 Prozent, während die Ampelkoalition insgesamt nur auf 28,5 Prozent kommt.

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