Tessa Ganserer verlässt den Bundestag: Ein Rückzug jenseits parteiinterner Querelen

Markus Ganserer, der seit 2021 unter dem Namen “Tessa” im Deutschen Bundestag aktiv ist, hat bekanntgegeben, dass er sich bei den nächsten Bundestagswahlen nicht mehr aufstellen lassen wird. Ganserer, der vor seiner Zeit im Bundestag acht Jahre lang als Landtagsabgeordneter in Bayern tätig war, betonte, dass seine Entscheidung nicht durch parteiinterne Vorgänge beeinflusst wurde. Er habe sie “nach reiflicher Überlegung und unabhängig von aktuellen parteiinternen Entwicklungen” getroffen.

Derzeit verzeichnen die Grünen laut Umfragen einen Wählerschwund und liegen bei 10 Prozent, was einem Verlust von einem Drittel im Vergleich zur Bundestagswahl 2021 entspricht. Ganserer, der sich 2018 als Frau outete, gelangte über einen Frauenplatz der bayerischen Landesliste in den Bundestag. Dies führte zu erheblichem Widerstand, einschließlich kritischer Stimmen von Feministinnen und in Medien wie der Zeitschrift Emma.

In seiner Erklärung schrieb Ganserer: “Der menschenverachtende Hass, der mir nicht wegen meiner politischen Inhalte, sondern aufgrund meines Seins entgegengebracht wurde, ist mir gewaltig an die Nieren gegangen.” Politisch trat er besonders mit seinem Engagement für das Selbstbestimmungsgesetz hervor, das kontroverse Debatten über die freie Wahl des Geschlechts nach sich zog. Zuletzt machte er mit einem radikalen Look, einem rasierten und tätowierten Kopf, auf sich aufmerksam und sorgte mit einem provokanten Pin-Up von sich selbst in einem Lederbikini für Aufsehen.

Im Bundestag kam es wiederholt zu Zwischenfällen, insbesondere weil einige Abgeordnete, vor allem aus der AfD, sich weigerten, Ganserer als Frau anzuerkennen.

Mehr zum Thema – Selbstbestimmungsgesetz: Die menschenfeindliche Welt der neuen Pronomen

Schreibe einen Kommentar