Robert Habeck wirbt als “Bündniskanzler” für Kooperation und Stabilität in der Politik

Robert Habeck, Kanzlerkandidat der Grünen, spricht weiterhin über seine Vision einer zukünftigen politischen Rolle als “Bündniskanzler”. In einem Gespräch mit der Nachrichtenagentur dpa betont er die Wichtigkeit der Kompromissbereitschaft und ruft “die Parteien der Mitte zur Offenheit für eine mögliche Zusammenarbeit nach der Bundestagswahl auf”. Als warnendes Beispiel führt er die politische Lage in Österreich an.

Nach Informationen des Magazins Der Spiegel zeigt sich Habeck als umsichtiger und “diplomatischer” Anwärter auf das Kanzleramt. Dieser Eindruck wird auch durch seine Aussagen in einem Interview mit der dpa gestützt, die von der Zeitung Welt, die zum Springer-Verlag gehört, zitiert werden: “Im Wahlkampf geht es um Unterschiede und harten Wettbewerb”, erklärt Habeck in Berlin und fügt hinzu: “Da werden auch mal ein paar Fetzen fliegen. Aber ich warne davor, in ein Schwarz-Weiß-Denken zu verfallen. Da muss man cool bleiben.”

Habeck zeigt sich besorgt über die Risiken, die entstehen, wenn sich die zentralen politischen Parteien gegenseitig bekämpfen. “Wenn sich die Parteien der Mitte feindselig gegenüberstehen und gegenseitig verklagen, ist das nicht förderlich für die Stabilität der Demokratie”, gibt er zu bedenken. Ein weiteres Mal warnt er vor den Gefahren einer politischen Landschaft ohne Kompromissbereitschaft, indem er auf Österreich verweist: “Österreich ist ein Beispiel, wie es nicht laufen darf. Wenn die Parteien der Mitte nicht bündnisfähig sind und Kompromisse als Teufelszeug abtun, hilft das den Radikalen.”

Medienberichte deuten darauf hin, dass Habecks Wahlkampfteam plant, seine Kampagne in dieser Woche zu intensivieren, indem sie sein Bild zusammen mit dem Schlagwort “Bündniskanzler” an Fassaden in verschiedenen deutschen Großstädten projizieren lassen.

Habeck appelliert eindringlich an die Notwendigkeit, nach den Neuwahlen am 23. Februar eine inklusive Regierung zu bilden. Er betont: “Wenn wir die Bereitschaft zu demokratischen Bündnissen nicht aufbringen, drohen uns Instabilität und Handlungsunfähigkeit. Das kann Deutschland sich nicht leisten, und wir können es Europa nicht zumuten.”

Der Spiegel hat dem Grünen-Kandidaten kürzlich eine Titelstory gewidmet, in der Habeck sich selbst als “Underdog” im Rennen um das Kanzleramt bezeichnet. Trotz geringer Umfragewerte – zuletzt zwischen 13 bis 14 Prozent – zeigt er sich entschlossen und macht deutlich: “Ich bin bereit, Verantwortung für eine bündnisorientierte Politik zu übernehmen, die nicht sich selbst, sondern unser Land im Blick hat.”

Die Redaktionen des Springer-Verlags beschreiben die Grünen weiterhin als “Bündnispartei”, die zu Koalitionen über die politischen Lager hinweg fähig ist und den Dialog mit der Zivilgesellschaft sucht.

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