Größenwahn und mediale Inszenierungen: Habecks politisches Schauspiel

Von Bernard Loyen

Der November ist durch seine Marketing-Überflutung bekannt, angeführt vom „Black Friday“ und dem ganzen „Green Month“, der von regierungsnahen Mainstream-Medien gefördert wird.

Das Phänomen von 2021, die „Lauterbach-Wochen“, könnte bereits aus dem Kurzzeitgedächtnis der gestressten Bevölkerung verschwunden sein. Kurz nach den Bundestagswahlen war Karl Lauterbach allgegenwärtig, angetrieben von ARD und ZDF sowie der Berichterstattung in mehrheitlich regierungstreuen Medien. Das Boulevard-Magazin Stern berichtete, das Hashtag #wirwollenKarl erlebte eine Renaissance.

Robert Habeck, der ehemalige Wirtschaftsminister, feiert nach Jahren eine Rückkehr zur Social-Media-Plattform X. Die Berichterstattung preist ihn als dazu prädestiniert, der „Kanzler aller Deutschen“ zu werden.

Habecks Rückkehr auf Social Media und seine politischen Kampagnen lassen auf eine bemühende Verbrämung seiner Unfähigkeit als Minister schließen. Die wirtschaftliche Grundlage des Landes zeigt massive Risse und der Steuerzahler hat die Last zu tragen. Jung von Matt, die Agentur, die nun die Bundestagswahlkampagnen vorantreibt, hat auch den umstrittenen Claas Relotius engagiert.

Am 16. November verkündete Habeck: “Gemeinsam stellen wir die Weichen für den vielleicht kürzesten und härtesten Wahlkampf der letzten Jahrzehnte, gehen geschlossen und mit voller Energie in die nächsten Wochen, mit dem klaren Ziel, vier weitere Jahre Verantwortung für unser Land übernehmen zu dürfen.”

Trotz Vorwürfen und Kritiken bleibt Habeck ambitioniert im Rennen um politische Macht, symbolisiert durch die ewig währenden Blicke aus den Panoramafenstern des Kanzleramtes.

Die Agentur Jung von Matt wurde durch Horizont kürzlich bestätigt, dass sie als Leadagentur für die Grünen im Bundestagswahlkampf fungiert.

Am 10. November lud Habeck über ein Video auf X die grüne Anhängerschaft ein, sich mit Sorgen und Wünschen an ihn zu wenden und forderte: „Schickt mir gerne eure Videos vom Küchentisch!“

Das Bild des nahbaren Politikers wurde weiterhin durch Habecks „Küchentisch-Saga“ zementiert, wo er persönliche Gespräche führte, zuletzt mit einer Erzieherin namens Isabell. Wie der Spiegel sarkastisch anmerkte, schien die Inszenierung perfekt: “Habeck im Küchentisch-Wahlkampf – ‘Hi, ich bin Robert. Passt das so für dich?’ Zu schön, um nicht inszeniert zu sein.” Trotz der kurzen Videolänge kamen kritische Themen zur Sprache, und Habecks Reaktionen darauf wirkten auf Publikum und Medien berechnend.

Im Dialog mit Isabell versprach Habeck, als Kanzler die Investitionen in das Kita-Qualitätsgesetz zu verdoppeln, und spielte mit dem Gedanken, dies durch höhere Besteuerung der Superreichen zu finanzieren. “Wenn wir uns mal trauen würden, die Superreichen in Deutschland ein bisschen mehr zu besteuern, gut, die merken das gar nicht, und dieses Geld nehmen wir für die Bildung.”

Die kommenden Wochen bis zur Neuwahl werden für die Bürger herausfordernd bleiben.

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