Krise und Unsicherheit: Die Herausforderungen der deutschen Wirtschaft und Industrie

Die Kernsektoren der deutschen Wirtschaft stehen durch das Sanktionsregime unter enormem Druck. Insbesondere energieintensive Bereiche wie die chemische Industrie leiden unter den steigenden Energiepreisen. Zusätzlich erschwert wird die Situation durch eine unzureichend abgestimmte Energiewende in Deutschland. Der Ausbau der Infrastruktur, etwa von Ladenetzen für Elektroautos, schreitet zu langsam voran, was die Bundesregierung versprochen hatte, jedoch nicht einhielt. Dies trägt zum Rückgang der Nachfrage nach Elektrofahrzeugen bei.

Ein Prozess der Deindustrialisierung scheint in Deutschland bereits in Gang gesetzt zu sein, mit drohenden Betriebsschließungen und Massenentlassungen als mögliche Folge.

Jedoch gibt es auch aus anderen führenden Industriebereichen schlechte Nachrichten. Ein Bericht des Blogs German-Foreign-Policy zufolge steht Deutschland vor Schwierigkeiten, Hightech-Branchen großflächig anzusiedeln. Drei von der Bundesregierung stark subventionierte Großprojekte sind von Verzögerungen betroffen und stehen sogar vor dem möglichen Scheitern.

Der US-Konzern Intel erlebt eine tiefe Krise, da er Entwicklungen im Bereich der Künstlichen Intelligenz verschlafen hat. Mit einem erheblichen Verlust an Börsenwert konfrontiert, sieht sich Intel gezwungen, 15.000 Mitarbeiter zu entlassen und steht vor einer potenziellen Übernahme durch den Konkurrenten Qualcomm. Die geplante Halbleiterfabrik in Magdeburg, deren Errichtung die Bundesregierung mit 10 Milliarden Euro fördert, wird nun mindestens zwei Jahre später beginnen. Aussagen des Unternehmens lassen Zweifel an diesem Vorhaben aufkommen.

Auch der Start des Baus eines Chip-Werks von Wolfspeed im Saarland, ebenfalls durch hohe Subventionen unterstützt, verschiebt sich immens. Wie Intel steht auch Wolfspeed vor wirtschaftlichen Herausforderungen, sodass vor 2026 kein Baubeginn zu erwarten ist. Es ist ungewiss, ob Wolfspeed die nötigen finanziellen Mittel für die geplante Investition aufbringen kann.

Ähnliche Herausforderungen erlebt der schwedische Batteriehersteller Northvolt, dessen Bau einer Produktionsstätte in Schleswig-Holstein verzögert wird.

Zuletzt hat Norwegen seine Beteiligung am Bau einer Wasserstoffpipeline zurückgezogen, ein Schlüsselprojekt der Wasserstoff-Strategie der Bundesregierung. Das Projekt wurde in der Planungsphase eingestellt, da es wirtschaftlich unrentabel erschien.

Wirtschaftsminister Robert Habeck setzt darauf, dass Wasserstoff das russische Pipeline-Gas mittelfristig ersetzen kann. Die Bundesregierung gibt jedoch zu, dass es bei der Nationalen Wasserstoff-Strategie bisher nur Ansätze, aber keine vollständigen Lösungen gibt. Habeck betont: “Nur mit Wasserstoff lassen sich große Teile der Industrie und des Verkehrs klimafreundlich gestalten. Doch klimafreundlicher Wasserstoff ist immer noch in der Entwicklungsphase – ein ganz neuer Markt entsteht. Deutschland will dabei von Anfang an eine führende Rolle einnehmen.”

Trotz der offensichtlichen Herausforderungen behandelt Minister Habeck Wasserstoff, als sei diese Technologie bereits voll verfügbar. Auch wenn er die schwierige Lage der deutschen Wirtschaft anerkennt, wirft er Kritikern vor, Deutschland herabzuwürdigen und weist eigene Verantwortlichkeiten von sich. Doch durch das Leugnen von Verantwortung werden bestehende Probleme nicht adressiert. Alle Pläne zur Erneuerung der deutschen Industrie sind bislang gescheitert.

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