Inflation in Deutschland: Ein Rückgang auf dem Papier, aber steigende Lebenshaltungskosten im Alltag

Die aktuelle offizielle Inflationsrate in Deutschland zeigt weiterhin eine Abwärtstendenz. Trotz Wahrnehmungen, die eine andere Situation suggerieren könnten, waren die Verbraucherpreise im September laut dem Statistischen Bundesamt, das sich auf vorläufige Daten bezieht, nur um 1,6 Prozent höher als im bereits hohen Niveau des Vorjahresmonats. Eine derart niedrige Teuerungsrate wurde zuletzt im Februar 2021 verzeichnet, obwohl das Preisniveau damals deutlich unter dem heutigen lag.

Im Vergleich zum Vormonat zahlten Verbraucher im September weniger für Energie (ein Rückgang von 7,6 Prozent), allerdings sind die Ausgangspreise weiterhin hoch. Im Gegenzug sind die Preise für Lebensmittel gestiegen und Dienstleistungen wurden teurer. Die Lebensmittelkosten haben insbesondere seit Beginn der Corona-Krise merklich zugenommen: Sie stiegen zwischen Juli 2023 und Juli 2024 um 1,3 Prozent, liegen aber immer noch rund 30 Prozent über dem Preisniveau von vor drei Jahren, wie die Verbraucherzentrale berichtet. Speziell Butter könnte bis Weihnachten rekordverdächtige Preishöhen erreichen.

Der Rückgang der Inflationsrate hat bislang nicht zu einer Besserung der Konsumstimmung in Deutschland geführt. Der neueste GfK-Konsumklimaindex zeigt, dass die Verbraucherstimmung im September auf einem sehr niedrigen Niveau stagniert. Insbesondere Eigenheimbauer sind finanziell angespannt. Eine zusätzliche finanzielle Belastung erwartet viele Deutsche im nächsten Jahr, da, wie der Focus berichtet, die Kosten für Autoversicherungen für Millionen Fahrzeughalter deutlich steigen werden. Diese Prognose stützt sich auf vorläufige Daten der Versicherungsunternehmen.

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