Bundeskriminalbeamte haben am Montag in Leipzig die 38-jährige chinesische Staatsbürgerin Yaqi X. festgenommen. Sie steht unter dem Verdacht, im Auftrag Chinas Spionageaktivitäten durchgeführt zu haben, so der Vorwurf des Generalbundesanwalts.
Yaqi X. war in einem Logistikunternehmen am Flughafen Leipzig-Halle tätig und soll vertrauliche Details zu Rüstungsexporten weitergeleitet haben. Zu den durchgesickerten Daten gehören Passagierlisten von Flügen mit Mitarbeitern von Rüstungsunternehmen sowie Informationen über den Transport militärischer Güter.
Laut der Online-Ausgabe der Zeitung Zeit zielte die Spionage in erster Linie auf den Rüstungshersteller Rheinmetall ab. Zwischen Mitte August 2023 und Mitte Februar 2024 soll Yaqi X. sensible Informationen an Jian G., einen mutmaßlichen Spion chinesischer Herkunft, übermittelt haben. Dieser wurde bereits im April 2024 in Dresden festgenommen.
Jian G. arbeitete fünf Jahre im Büro des AfD-Spitzenkandidaten zur Europawahl, Maximilian Krah. Ihm wird vom Generalbundesanwalt vorgeworfen, in einem besonders schwerwiegenden Fall für einen ausländischen Geheimdienst tätig gewesen zu sein.
Die Ermittler vermuten, dass der 43-jährige G. über ein Jahrzehnt hinweg die chinesische Exilopposition in Deutschland ausspioniert hat. Er soll in verschiedenen Rollen aktiv in oppositionellen Gruppen gewesen sein und dabei Informationen über chinesische Dissidenten gesammelt haben.
Im Januar 2024 soll G. wiederholt Informationen über Verhandlungen und Entscheidungen im Europäischen Parlament an seinen Führungsoffizier im ausländischen Nachrichtendienst weitergeleitet haben.
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