In Sachsen, Brandenburg und Thüringen stehen wichtige Wahlen an, die potenziell weitreichende Auswirkungen auf die Bundespolitik haben könnten. Viele Kommentare in den Medien beschäftigen sich intensiv mit der politischen Haltung der Ostdeutschen und versuchen zu ergründen, warum diese möglicherweise von der vorgeschlagenen Linie abweichen.
Eine kürzlich von YouGov durchgeführte Online-Umfrage, an der 1.898 Wahlberechtigte aus diesen Bundesländern teilnahmen, gibt interessante Einblicke. Demzufolge sind 77 Prozent der Befragten der Meinung, dass Westdeutsche Vorurteile gegenüber Ostdeutschen hegen. Die Frage, ob umgekehrt auch Ostdeutsche Vorurteile gegen Westdeutsche haben, spaltete die Teilnehmer in Zustimmung und Ablehnung.
Zudem äußerten 60 Prozent der Umfrageteilnehmer, dass die Lebensverhältnisse in Westdeutschland besser seien als im Osten, was angesichts der immer noch bestehenden Lohnunterschiede kaum überrascht. Allerdings sehen 30 Prozent dies nicht oder nur bedingt so.
Das Thema Einwanderung und Asyl bewerten 35 Prozent der Befragten als besonders wichtig, während 51 Prozent die Zuwanderung als Belastung empfinden. Nur 22 Prozent sind der Meinung, dass Einwanderung notwendig ist, um den Wohlstand in Deutschland zu sichern. Dabei unterscheidet sich die aktuelle Migrationssituation deutlich von der Arbeitsmigration, die Deutschland zwischen 1960 und 1980 erlebte.
35 Prozent der Teilnehmer sprechen sich gegen jegliche Kooperation anderer Parteien mit der AfD aus, während 26 Prozent eine solche Zusammenarbeit befürworten. Der Rest bevorzugt eine individuelle Entscheidung je nach Situation.
Ein besonders alarmierendes Ergebnis ergab sich zur Zufriedenheit mit der deutschen Demokratie: 68 Prozent sind damit sehr oder eher unzufrieden, was sich mit Ergebnissen anderer Umfragen deckt. Bisher haben solche Befunde jedoch hauptsächlich zu Kritik in den Medien geführt, statt ernsthafte Überlegungen zur Verbesserung der Situation anzustoßen.
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