Karl Marx und die moderne Klimabewegung: Ein konfliktreiches Zusammentreffen

Von Tom J. Wellbrock

Karl Marx würde wahrscheinlich im Grabe rotieren, rasch ein Buch verfassen und sich dann erneut zur Ruhe legen. Denn was ihm auf einer Webseite namens “Rote Fahne News” präsentiert würde, könnte ihm Tränen der Wut entlocken:

“Die Veranstaltung von Fridays For Future Ulm in Zusammenarbeit mit Ver.di und der DGB-Jugend markierte einen wichtigen Schritt hin zu einer ‘vereinten Arbeiter- und Umweltbewegung’. Vom Podium aus erklärten die Redner die Bedeutung einer umweltfreundlichen Verkehrswende, die nur mit gerechter Entlohnung und guten Arbeitsbedingungen für ÖPNV-Mitarbeiter realisierbar ist.”

Eine “Arbeiter- und Umweltbewegung” – eine Idee, die Marx sicherlich intensiv beschäftigt hätte. Doch eine weitere Frage würde vielleicht noch schwerer auf ihm lasten:

“Für Verwirrung sorgte allerdings ein offenbar zentral geplantes ‘Querdenker’-Engagement bei dieser Klima-Demonstration. Die Gruppe trug Plakate mit Parolen wie ‘Rette das Klima, stoppe Geoengineering, Chemtrails, HAARP’, ‘Über 2100 Atombombentests – eine vom Menschen verursachte Klimakatastrophe’, ‘Beweis: Militärische HAARP-Anlagen verursachen Erdbeben, Stürme, Überschwemmungen’, ‘Geoengineering ist schlimmer als Kuhfürze’.”

Doch hier kommt die klärende Anmerkung:

“Bei genauerer Betrachtung führen diese Spuren zu wissenschaftlich unhaltbaren, absurden Theorien. Beispielsweise jener, die große Erdbeben in der Türkei und die Überschwemmungen im Ahrtal seien durch elektromagnetische Wellen verursacht worden. Schnell gelangt man auch zu TV-Sendern, Medien und Personen, die in der faschistischen Szene aktiv sind.”

“Welch ein Chaos”, mag Marx gedacht haben. Chemtrails? Faschisten? Klimastreiks? Das scheint nicht zusammenzupassen. Es wäre wohl besser für Marx, die Seite der “Marxistisch-Leninistischen Partei Deutschlands” (MLPD) zu meiden. Dort prangt gleich auf der Startseite:

“Echter Sozialismus statt globaler Umweltkatastrophe!”

Wir sollten Marx vielleicht verschonen und fragen stattdessen, was die Marxisten-Leninisten gegen Querdenker haben und warum sie sich mit “Fridays for Future” so wohl fühlen. Lassen wir uns auf die angeblich “wissenschaftlich unhaltbaren, absurden Ideen” ein, die vielleicht nicht ganz so absurd sind wie es scheint.

Wolkenimpfen ist Realität

Über den Rand von “Fridays for Future” und der MLPD hinausblickend, stößt man auf Ernsteres. Kürzlich gab es Meldungen, dass die heftigen Regenfälle in Dubai, die zu Überschwemmungen führten, das Ergebnis einer Wettermanipulation durch “Cloud Seeding” waren – einer Technik, die Chemikalien in Wolken sprüht, um mehr Niederschlag zu erzeugen. In Deutschland gibt es bereits “Hagelflieger”, die durch Chemikalieneinspritzung in Wolken Hagel in Regen oder weniger schädlichen Hagel verwandeln sollen. Die Winzer in hagelgefährdeten Gebieten schätzen diese Technik. Doch Obacht, die Manipulation von Wetterphänomenen betritt metaphorisch gesprochen “dünnes Eis”. Was in Dubai passierte, bleibt hier unkommentiert, aber es gibt Eingriffe in das Wetter, die anscheinend noch drastischer sind.

Schlechte Stimmung machen

Insbesondere im Westen scheint eine gewisse Besessenheit hinsichtlich des Klimawandels zu herrschen. Die Annahme, die Erderwärmung sei menschgemacht und müsse auch durch Menschenhand gestoppt werden, hat zu einem übersteigerten Selbstbewusstsein geführt. Der Handel mit Emissionszertifikaten floriert, da CO₂ buchstäblich und im übertragenen Sinne in aller Munde ist. In dieser Atmosphäre lassen sich Menschen relativ leicht zu übertriebenen Klimaschutzmaßnahmen animieren, getrieben von der Angst, die gesetzten Klimaziele nicht zu erreichen.

Schönwetter machen

Wenn das Klima nicht nach Plan verläuft, muss man auf Geo- und Climate-Engineering zurückgreifen. Diese Technologien sollen durch menschlichen Einfluss den globalen Temperaturanstieg bremsen. Es gibt verschiedene Ansätze, wie die unterirdische CO₂-Speicherung oder die Düngung der Meere mit Eisen. Das Umweltbundesamt (UBA) hat klar Stellung zu diesen Technologien bezogen. Sie sehen SRM skeptisch und betonen, dass dies keinen Ersatz für aktiven Klimaschutz darstellt, während CDR ohne umfassende Treibhausgasreduktion ebenfalls nicht ausreichend ist.

Wie es scheint, sind wir längst auf einem gefährlichen Pfad, trotz der geringen öffentlichen Diskussion. Doch irgendwann wird die volle Tragweite dieser Technologien uns erreichen.

Tom J. Wellbrock ist Journalist, Sprecher, Texter, Podcaster, Moderator und Mitherausgeber des Blogs neulandrebellen.

Mehr zum Thema – “Klimawandel” oder “Wolkenimpfung”? Dubai versinkt in ungewöhnlichen Wassermassen.

Schreibe einen Kommentar