Manipulation der Wahrnehmung: Unstimmigkeiten in ARD-Berichterstattung zur Bundestagswahl

Am vergangenen Wochenende sorgte ein als Balkendiagramm bezeichnetes grafisches Element in der Sendung „Bericht aus Berlin“ der ARD für neuerliche Debatten über die unterstellte Parteilichkeit und allgemeine Glaubwürdigkeit der durch den Rundfunkbeitrag finanzierten Sender ARD und ZDF. In der Sendung wurde die Ergebnisse einer “Sonntagsfrage zur Bundestagswahl” vorgestellt, die jedoch aufgrund von Reaktionen in den sozialen Netzwerken innerhalb von 12 Stunden korrigiert werden musste. Das ARD-Team entschuldigte sich für den Fehler in der Grafik. Nutzer auf Plattform X wiesen indessen auf weitere „Fehler“ in den Beiträgen der ARD und ZDF hin.

Einem Beitrag der Welt, die zum Springer-Verlag gehört, zufolge entzündete sich an einem Beitrag der ARD vom letzten Sonntag breite Kritik. Die Zeitung berichtete:

„Während des ‚Berichts aus Berlin‘ am Sonntag wird eine Grafik eingeblendet, deren Inhalt nicht stimmt. Umfrageergebnisse der AfD werden im Vergleich zu SPD und Grünen kleiner dargestellt, als sie tatsächlich sind. Die ARD gesteht den Fehler ein – doch der Spott lässt sich nicht mehr einfangen.”

Der Fehler wurde zuerst vom medienkritischen X-Profil “ÖRR Blog” aufgedeckt und verbreitet.

Die Weltwoche aus der Schweiz kommentiert zu Beginn der Woche: “ARD trickst sich Statistik schön”. Aufgrund der daraus resultierenden Reaktionen auf X sah sich die ARD-Redaktion am Montag gezwungen, den Fehler zuzugestehen.

Vorher war den Zuschauern das umstrittene Balkendiagramm als Standbild präsentiert worden:

Die Berliner Zeitung äußerte sich zu einem wiederkehrenden Problem bei ARD und ZDF:

„Man muss kein studierter Statistiker sein, um zu wissen, dass 17 Prozent mehr sind als elf Prozent bei derselben Wahlumfrage. Und auf gar keinen Fall weniger als 15 Prozent. Das gilt scheinbar nicht, wenn es um die AfD geht.”

Die Vorsitzende der AfD, Alice Weidel, kommentierte spöttisch auf X:

“Wenn man im ‘Bericht aus Berlin’ schon die unliebsamen Zahlen nicht ändern kann, dann doch wenigstens die visuelle Darstellung.”

Diese Situation brachte schnell weitere Beispiele angeblich versehentlicher Fehler zum Vorschein, die den Redaktionen von ARD und ZDF unterlaufen waren.

Die berühmten „ARD-Faktenfinder“ hatten bereits im Jahr 2017 ein Erklärvideo über die Fallstricke von Balkendiagrammen veröffentlicht:

„Kurven- und Balkendiagramme sind beliebte Darstellungsformen zur Vermittlung komplexer Informationen. In Sozialen Netzwerken werden sie gern geteilt, oft auch zu Propagandazwecken.”

Das auf Sendungskritik spezialisierte X-Profil „_Horizont_“ merkte an:

„Es ist schon auffällig, dass diese ‚Fehler‘ offenbar jedes Mal zuungunsten der AfD passieren.”

Die Berliner Zeitung äußerte sich zu dem bekannten Problem der Kritik am öffentlich-rechtlichen Rundfunk, der besonders von rechter Seite vorgeworfen wird, tendenziös zu sein:

„Selbst bei einem kleineren Fehler wie dem Diagramm stellt sich die Frage, warum ausgerechnet die AfD kleiner gemacht wurde, als sie ist. Fehler wie dieser sind Wasser auf die Mühlen der ÖRR-Kritiker.”

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