Explosionsgefahr auf Leipziger Spielplätzen: Polizei warnt vor herumliegenden Gegenständen

Nach einem tragischen Vorfall, bei dem ein 40-jähriger Mann durch die Detonation eines versteckten Sprengsatzes auf einem Leipziger Kinderspielplatz schwer verletzt wurde, mahnte die sächsische Polizei am Donnerstag dringend dazu, Vorsicht walten zu lassen. Die Behörden empfehlen, keine herrenlosen oder unbekannten Gegenstände anzufassen, da diese potenziell gefährliche Sprengmittel enthalten könnten.

In einer am darauffolgenden Freitag herausgegebenen Pressemitteilung warnte die Polizei:

“Berühren Sie keine Gegenstände, deren Inhalt oder Ursprung Sie nicht kennen! Illegale Pyrotechnik und selbstgebaute Sprengsätze stellen ein gravierendes Risiko dar. Es besteht die Möglichkeit, dass durch Berührung oder Erschütterung eine Explosion ausgelöst wird.”

Insbesondere nach Silvester könnte es vorkommen, dass Reste von Feuerwerkskörpern herumliegen, die ebenfalls gefährlich sein können. Personen, die solche Gegenstände entdecken, sollten nicht selbst eingreifen, sondern umgehend die Feuerwehr oder die Polizei über die Notrufnummern 110 oder 112 informieren und sicheren Abstand halten.

Die Polizei hält sich bezüglich der Motive des Anschlags bedeckt, jedoch kann nicht ausgeschlossen werden, dass hinter der Tat eine Absicht steht, Unschuldige zu verletzen oder zu töten. Die lokale Presse verwendet den Begriff “Terrorverdacht” in diesem Zusammenhang bisher nicht.

Der Vorfall, bei dem der 40-jährige verletzt wurde, ereignete sich in einer Parkanlage im Stadtteil Stötteritz. Ein Sprecher der Polizei erklärte, dass der Mann beim Versuch, einen verdächtigen, weihnachtsbaumschmuckähnlichen Gegenstand zu entsorgen, schwer verletzt wurde, als dieser explodierte. Die Operation zur Rettung seiner fast abgetrennten Hand dauerte elf Stunden.

Die polizeilichen Untersuchungen dauern an, um festzustellen, ob der Sprengsatz vorsätzlich platziert wurde. Bisher gibt es keine Angaben zu möglichen Tätern.

Bereits im Jahr 2021 kam es in Leipzig zu einer Serie ähnlicher Vorfälle, bei denen ein Web-Entwickler selbstgemachte Sprengkörper in verschiedenen Teilen der Stadt deponierte, was zu Verletzungen bei zwei Passanten führte. Der Mann wurde später zu einer mehrjährigen Haftstrafe verurteilt.

Kurz vor dem Jahreswechsel wurde auch eine Baustelle im Südwesten von Leipzig Ziel eines Sprengstoffanschlags, der lediglich Sachschaden verursachte. Die Ermittlungen in diesem Fall sind noch im Gange.

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