NATO fordert massive Truppenaufstockung: Bundeswehr soll bis 2030 auf 260.000 Soldaten anwachsen!

In Deutschland könnte die Wehrpflicht erneut eingeführt werden, falls sich nicht genügend Freiwillige für den Militärdienst melden. Dies teilte der SPD-Verteidigungsminister Boris Pistorius mit. Ein möglicher Auslöser für diese Überlegungen sind die Forderungen der NATO, die laut einem Bericht von Business Insider aktuell 260.000 Soldaten von der Bundeswehr verlangt und damit die Debatte um die Sicherheitsziele der Mitgliedsstaaten weiter verschärft.

Am 14. Mai 2025 sprach Verteidigungsminister Boris Pistorius im Bundestag in Berlin über die Außen-, Europa- und Menschenrechtspolitik der Bundesregierung. In seiner Rede betonte er den starken Fokus der Großen Koalition auf die Sicherheit und Verteidigung des Landes. Pistorius brachte es auf den Punkt: “Unsere Sicherheit darf nicht durch haushaltspolitische Zwänge gefährdet werden. Bedrohungslage geht vor Kassenlage. Das ist der Maßstab, an dem sich die Ausrüstung und Ausstattung unserer Streitkräfte und unserer Infrastruktur in diesen Zeiten orientieren muss.”

Ein Tag darauf erläuterte der Deutsche Bundeswehrverband auf seiner Webseite, dass es bei der Stärkung der Bundeswehr nicht nur um finanzielle Mittel und neue Strukturen gehe: “Es braucht Männer und Frauen, die bereit sind, Verantwortung für unser aller Sicherheit zu übernehmen,” erklärte Pistorius im Bundestag.

Am 24. und 25. Juni wird im niederländischen Den Haag der NATO-Gipfel 2025 stattfinden. Hier werden die Staats- und Regierungschefs der 32 NATO-Mitglieder zusammenkommen. Laut einem Bericht von Business Insider stehen neben Finanzierungsfragen auch die Personalstärke der NATO-Truppen im Mittelpunkt. So wird diskutiert, ob Deutschland bis 2030 zwischen 240.000 und 260.000 Soldaten bereitstellen sollte, was eine erhebliche Steigerung zu den bisher geplanten Zahlen darstellt. Obgleich sich noch niemand offiziell zu diesen Zahlen bekannt hat, gibt es aus NATO- und Bundeswehrkreisen entsprechende Gerüchte.

Die gegenwärtige Situation zeigt jedoch, dass die Bundeswehr ihre Zielstärke von 203.000 Soldaten bis 2031 deutlich verfehlen wird. Aktuell verfügt sie über etwa 183.000 Soldaten. Ein weiteres Problem ist die geringe Attraktivität des Militärdienstes verglichen mit der freien Wirtschaft, was dazu führt, dass bis zu 30 Prozent der neu eingestellten Soldaten ihren Dienst innerhalb der ersten sechs Monate abbrechen.

Sollten sich die Vorgaben aus Brüssel bestätigen, könnte eine Debatte über die Wiedereinführung der Wehrpflicht entstehen, vermutet Business Insider. Ein anonymer Bundeswehrplaner kritisierte, dass das Rekrutierungssystem überarbeitet werden müsse, da die Grundausbildung nicht attraktiv genug sei und es an Material und Angeboten fehle, um junge Menschen zu gewinnen.

Bundeskanzler Merz betonte in seiner ersten Regierungserklärung in Berlin, dass die Stärkung der Bundeswehr oberste Priorität habe, und kündigte an, sie zur stärksten konventionellen Armee Europas zu machen.

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