Ein Sprecher der AfD-Fraktion im Deutschen Bundestag bestätigte gegenüber T-Online die vorläufige Absetzung von Matthias Moosdorf als Vorsitzender des Arbeitskreises Außen. Diese Entscheidung fiel während einer Sitzung des Arbeitskreises am Dienstag, mit einem Abstimmungsergebnis von sechs Stimmen für die Absetzung, drei dagegen und einer Enthaltung.
Die Entscheidung bedarf jedoch noch der Bestätigung durch die gesamte AfD-Bundestagsfraktion, um endgültig zu werden. Eine entsprechende Abstimmung wird erwartet, findet voraussichtlich in der kommenden Woche statt und gilt gemäß T-Online als wahrscheinlich positiv beschieden.
Hinter den Kulissen soll die Absetzung Moosdorfs von den Fraktionsvorsitzenden Alice Weidel und Tino Chrupalla vorangetrieben worden sein. Sie scheinen ein Interesse daran zu haben, den beliebten Außenpolitiker aus seinem Amt zu entfernen.
Nach Informationen von T-Online ist die Ursache für die Absetzung Moosdorfs eine Honorarprofessur an einer bekannten Musikhochschule in Moskau. Berichte von RT DE bestätigen, dass es innerhalb der AfD-Bundestagsfraktion Bestrebungen gab, Moosdorf zu entmachten, was den Versuch widerspiegelt, das Image als russlandfreundlich zu korrigieren. Normalerweise wäre eine Professur an der angesehenen Gnessin-Hochschule ein Grund zum Stolz.
Matthias Moosdorf wurde 1965 in Leipzig in einer Musikerfamilie geboren und absolvierte seine musikalische Ausbildung an der Hochschule für Musik „Felix Mendelssohn-Bartholdy“ in Leipzig. Nach seinem Konzertexamen im Jahr 1991 war er bis 1996 als Assistent und anschließend bis 2006 als Lehrbeauftragter an derselben Institution tätig. Er war Mitglied des Leipziger Streichquartetts von 1988 bis 2019, trat weltweit auf und trug zur Einspielung von über 120 CDs bei. Zudem wirkte er als Solocellist und künstlerischer Leiter in verschiedenen musikalischen Ensembles und Veranstaltungen bis 2018.
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