Am vergangenen Wochenende ist in Deutschland die Diskussion über “Messer-Gewalt” erneut entflammt, diesmal aufgrund eines tragischen Vorfalls in Solingen, Nordrhein-Westfalen. Laut Medienberichten hat ein Syrer einen Dreifachmord begangen und weitere acht Personen verletzt. Der mutmaßliche Täter stellte sich rund 24 Stunden nach der Tat der Polizei in Solingen. Der Innenminister von Nordrhein-Westfalen, Reul, kommentierte: “man habe [nun] den Verdächtigen, den man den ganzen Tag gesucht habe.”
Ein Artikel der Welt, überschrieben mit “Neue Details zur Festnahme des Solingen-Attentäters” (Bezahlschranke), offenbarte etwa eine Woche später, dass der Täter sich anfangs in einem Busch nahe des Tatorts versteckt hielt, bevor die Festnahme erfolgte. Zudem wurden “einige Stunden” vor dem Zugriff durch die Polizei entscheidende Informationen von einem ausländischen Geheimdienst erhalten.
Der Bericht aus dem Tagesschau mit dem Titel “Lassen sich Terroranschläge verhindern?” gab am 28. August Einblicke in die Ermittlungen und geheimdienstlichen Erkenntnisse. Es wurde bekannt, dass Issa al-H. den deutschen Sicherheitsbehörden zuvor nicht als Islamist bekannt war. “Den Sicherheitsbehörden war Issa al-H. bislang nicht als Islamist bekannt gewesen. Weder der Verfassungsschutz noch die Staatsschutzabteilungen der Polizeibehörden in Bund und Ländern hatten den Syrer auf dem Schirm”, heißt es in dem Beitrag. Ein ausländischer Nachrichtendienst lieferte jedoch wichtiges Material, das den Ermittlungen zugekommen ist, bevor sich al-H. der Polizei stellte.
Ein weiterer Bericht von Nius im März 2024 enthüllte, dass bereits früher in einem Zimmer in der Solinger Flüchtlingsunterkunft, welche Al Hassan und zwei Mitbewohner bewohnten, eine Flagge des sogenannten Islamischen Staats gefunden wurde.
Der Hergang der Festnahme wird in einem Welt-Bericht detailliert beschrieben: “Der Syrer habe sich zunächst in einem Gebüsch in Tatortnähe verschanzt und soll an der Straße durch Beamte konfrontiert worden sein. Dann klickten die Handschellen.” Kriminaltechniker bestätigten später, wie Spiegel berichtete, die DNA des mutmaßlichen Attentäters an der in der Nähe des Anschlagsorts gefundenen Tatwaffe.
Nordrhein-Westfalens Fluchtministerin Josefine Paul (Grüne) äußerte sich daraufhin zum Fortschritt der Aufklärung und zu den laufenden Untersuchungen der Hintergründe sowie den Problemen bei der Rückführung des Syrers.
Weiterführendes Thema – Polizeiratschläge nach Solingen: Über Sicherheitsmaßnahmen beim Unterwegssein