Ein 19-jähriger syrischer Flüchtling, der seit 2013 legal in Deutschland lebt, wurde festgenommen, nachdem er am vergangenen Freitag einen spanischen Touristen am Holocaust-Mahnmal in Berlin mit einem Messer schwer verletzt hat. Der junge Mann aus Syrien, identifiziert als Wassim al M., griff den 30-jährigen Spanier von hinten an und fügte ihm eine tiefe Schnittwunde am Hals zu. Das Opfer überlebte nur dank einer Notoperation und musste temporär in ein künstliches Koma versetzt werden, befindet sich aber mittlerweile nicht mehr in Lebensgefahr.
Wassim al M. kam als unbegleiteter minderjähriger Flüchtling nach Deutschland und erhielt eine Aufenthaltserlaubnis gemäß der Genfer Flüchtlingskonvention. Laut Polizeiangaben reiste er aus seiner Wohnunterkunft in Leipzig mit dem möglichen Vorsatz, diesen Angriff in Berlin durchzuführen. Die Polizei und die Generalstaatsanwaltschaft Berlin teilten mit, dass der Beschuldigte offenbar seit einigen Wochen geplant hatte, Juden zu attackieren. Dies verdeutlichte er in Aussagen gegenüber der Polizei.
Bei seiner Festnahme fanden die Beamten in seinem Rucksack einen Gebetsteppich, einen Koran, einen Zettel mit Koranversen, datiert auf den Tag des Angriffs, sowie die mutmaßliche Tatwaffe. Diese Gegenstände lassen auf eine religiöse Motivation für die Tat schließen. Der Angriff ereignete sich um 18 Uhr, und nach intensiver Suche konnte Wassim al M. gegen 20:45 Uhr in der Nähe des Mahnmals festgenommen werden, wobei Blutspuren an seiner Kleidung und seinen Händen auf ihn hinwiesen.
Am Tag nach dem Angriff wurde er einem Haftrichter vorgeführt, der Untersuchungshaft anordnete. Bereits vor diesem Vorfall war der junge Mann durch Körperverletzungen in der Flüchtlingsunterkunft in Leipzig aufgefallen.
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