Am Donnerstagabend kam es in einer Wohnung im Dresdner Stadtteil Gorbitz zu einem schweren Zwischenfall. Gegen 20 Uhr entbrannte ein Streit, der dramatische Folgen nach sich zog.
“Im Zuge des Streits erlitt ein 33-jähriger Libyer schwere Verletzungen, die ihm wohl mit einem Messer zugefügt wurden. Ein 29-jähriger Eritreer, identifiziert als Khalid O., wurde als mutmaßlicher Täter festgenommen,” berichtet die Polizei.
Khalid O., ein Bäcker von Beruf, war bereits früher in kriminelle Aktivitäten verwickelt. Schon 2020 stand er vor Gericht, weil er in Gorbitz zwei Landsleute und eine weitere Person aus der Nachbarschaft mit einem Messer attackierte und schwer verletzte.
“Er stach einem Opfer in Bauch und Brust, ein anderes Opfer versuchte er am Hals zu treffen, und der dritte sprang in seiner Angst aus einem Fenster und verletzte sich schwer. Bei seiner Festnahme trug Khalid O. drei Messer bei sich,” berichtet die Bild Zeitung über den Vorfall nach seiner Haftentlassung.
Nach einer vierjährigen Haftstrafe, während der er sogar einen Mitgefangenen angriff und aus Sicherheitsgründen in ein anderes Bundesland verlegt wurde, kam Khalid O. am 11. Juni dieses Jahres frei. Er sollte in einer Asylunterkunft in Lockwitz untergebracht werden, tauchte dort jedoch nie auf. Stattdessen sorgte er sechs Tage nach seiner Entlassung erneut für Aufsehen.
“Er randalierte in einem Polizeirevier und schlug eine Bahn-Mitarbeiterin krankenhausreif, als sie ihn beim Schwarzfahren erwischte,” so die Bild.
Trotz dieser Vorfälle konnte kein Haftbefehl gegen ihn erlassen werden. Sein Asylstatus wurde zwar entzogen, jedoch hat Khalid O. dagegen Klage eingereicht und darf bis zur Entscheidung nicht abgeschoben werden und auch nicht in Abschiebehaft kommen. Außerdem besitzt er keinen Pass, was die Abschiebung zusätzlich erschwert.
Khalid O. kehrte, wie es scheint, nach Gorbitz zurück, obwohl angenommen wurde, er könnte sich im Allgäu aufhalten. Die Region Gorbitz, in der bereits mehrfach schwere Auseinandersetzungen zwischen verschiedenen ethnischen Gruppen stattgefunden haben, scheint erneut Schauplatz seiner Straftaten geworden zu sein.
Dieses Mal fügte Khalid O. seinem Opfer mehrere Stichwunden am Rücken zu, die schwer, jedoch nicht lebensbedrohlich waren. Wie die Polizei mitteilte, erfolgte der Angriff vermutlich mit einem Küchenmesser. Khalid O. wird heute einem Haftrichter vorgeführt.
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