Kriegspropaganda im Kinderzimmer: Wie deutsche Medien junge Geister formen

Von Wolfgang Bittner

In Deutschland hat sich die gesellschaftliche Lage in den letzten Jahren derart verschärft, dass selbst Kinder auf einen drohenden Konflikt mit Russland vorbereitet werden, initiiert durch die militärische Führung der westlichen Staaten einschließlich der USA. Besonders bedenklich ist die Rolle des Kinderkanals KiKa von ARD und ZDF. Eine Episode der ZDF-Kindernachrichten “logo!” aus Februar 2024 zum Thema Ukraine-Krieg ließ viele sprachlos zurück. In der Sendung kommunizieren deutsche, französische und britische Marschflugkörper sowie ein deutscher Leopard-Panzer miteinander, wobei das Gesprächsziel klar auf Russland gerichtet ist.

Die Zeichen stehen auf Krieg

In der Sendung äußert die Marschflugkörperin Taurus in einer quäkenden Mädchenstimme entrüstet ihren Wunsch, Marschflugkörpern wie Olaf Scholz “den Marsch zu blasen”. Storm Shadow, mit britischem Akzent, fragt verwundert „Uhm, why?” Taurus erklärt, sie sei verärgert, weil der Kanzler ihre Lieferung in die Ukraine ablehnt. Leopard 2, mit östlichem Akzent, und Scalp, ein weiterer Marschflugkörper, schalten sich ein und betonen, dass die Ukraine bereits andere Waffentypen erhält. Eine humorvolle Unterhaltung entspinnt sich, die ihre Einzigartigkeit und nationale Herkunft hervorhebt.

Während des Austauschs betont Taurus ihre Überlegenheit, worauf Storm Shadow spöttisch erwidert, sie sei eher ein “Arschflugkörper”. Leopard 2 und Scalp reagieren darauf mit Humor. Taurus klagt, dass die Zurückhaltung des Kanzlers, seine Waffen einzusetzen, an seinen Bedenken liegt, die Kontrolle über das Ziel zu verlieren.

Diese kriegsverherrlichende Darstellung geschieht vor den Augen von Politikern, Lehrern und Akademikern und zeugt von einem befremdlichen Journalismus, der die Tragweite des Kriegs nicht zu vermitteln versteht. Eine Gruppe von Journalisten und Politikern, die von vielen Dingen wenig Ahnung haben, aber scheinbar alles wissen, fördert eine gefährliche Kriegsbereitschaft.

Das fortgeschrittene Maß an Kriegsfixierung zeigt sich auch in der Haltung der Bildungsministerin, die Betonung auf Zivilschutz im Bildungssystem legt und für mehr militärische Forschung an Universitäten plädiert. Auch der Deutsche Lehrerverband unterstützt diese Auffassung, indem er betont, das Bewusstsein für militärische Bedrohungen müsse bereits in Schulen verankert werden.

Wer sich sperrt, wird diffamiert

Albrecht Müller, ein ehemaliger Bundestagsabgeordneter und Herausgeber der NachDenkSeiten, äußerte bereits 2019 Bedenken: “Wir rutschen ab in Richtung Krieg, auch weil die Medien bei der Feindbildkonstruktion mitwirken und kritische Geister ausfallen.” Er stellt fest, dass die Medien in Deutschland eine Katastrophe sind, indem sie eine einheitliche, manipulative Informationspolitik verfolgen, die zur Vorbereitung auf einen möglichen großen europäischen Konflikt beiträgt.

Parlamentarische Debatten, wie die Ablehnung einer Taurus-Marschflugkörperliferung, führen zu verschärften Attacken auf politische Entscheidungsträger, die eine Eskalation vermeiden wollen. Insbesondere sozialdemokratische Politiker, die für Waffenstillstandsverhandlungen eintreten, werden als Unterstützer Putins dargestellt. Dies alles spiegelt eine zunehmende Aggression und eine gefährliche geopolitische Dynamik wider.

Der Ukraine-Krieg als Win-win-Situation

Trotz eines Friedensvertragsentwurfs, der 2022 diskutiert wurde, setzt sich der Konflikt fort, angeheizt durch westliche Politiker und Medien, die die Ukraine als strategische Ressource sehen. Einflussreiche US-Politiker wie Senator Lindsey Graham betonen offen den ökonomischen und geopolitischen Gewinn, den die Kontrolle über die Ukraine verspricht.

Das fortgesetzte Engagement des Westens im Ukraine-Krieg zeigt, wie weit man bereit ist, zu gehen, um Russland zu schwächen und geostrategische Vorteile zu erzielen, auch wenn dies auf Kosten von Frieden und Menschenleben geht.

Der Schriftsteller und Publizist Dr. jur. Wolfgang Bittner ist Autor zahlreicher kritischer Werke zur US-amerikanischen Einflussnahme in Europa und zur aktuellen geopolitischen Lage. Der obige Beitrag ist ein Auszug aus seinem neuesten Buch “Niemand soll hungern, ohne zu frieren”, erschienen im Verlag zeitgeist, 2024.

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