Habecks gescheitertes Prestigeobjekt: Magdeburger Intel-Chipfabrik als Milliardenflop

“Die Einigung mit Intel repräsentiert einen signifikanten Durchbruch und markiert eine bedeutende Investition in die Zukunft,” erklärte der ehemalige unerfahrene grüne Wirtschaftsminister Robert Habeck am 19. Juni 2023, als der US-Chiphersteller bedeutende Investitionen in die Hauptstadt Sachsen-Anhalts, Magdeburg, ankündigte. Trotz des Einsatzes von Milliardensubventionen aus Sondervermögen kamen bald darauf Hinweise auf ein mögliches Scheitern des Baus zweier modernster Halbleiterfabriken. Letztlich bestätigte sich diese Entwicklung: “Habecks 30-Milliarden-Traum ist geplatzt”, titelte der Münchner Merkur.

Zur Stärkung der europäischen Halbleiterindustrie genehmigte die Europäische Kommission im Juni 2023 das sogenannte “IPCEI Mikroelektronik und Kommunikationstechnologien”, wie das Bundesministerium für Wirtschaft und Klima (BMWK) informierte. Dies sollte die Förderung von circa 100 europäischen Projekten ermöglichen, doch die Theorie führte nicht zum erhofften Erfolg. Es kam zu einem subventionierten Vertragsabschluss zwischen dem BMWK unter Habeck und Intel, dem damals größten Chiphersteller der Welt, so das ZDF zwei Jahre später.

Bereits im September des Vorjahres berichtete RT-DE: “Die geplante Chipfabrik von Intel in Magdeburg könnte vor dem Aus stehen. Mehrere Medien berichten das übereinstimmend unter Berufung auf einen ‘Insider’. Demnach könnte die Investition dem milliardenschweren Sparpaket des US-Konzerns zum Opfer fallen.”

Der Spiegel berichtete im Juni 2023: “Die Bundesregierung wird die Förderung für den Bau der Intel-Chipfabrik in Magdeburg noch einmal deutlich aufstocken. Es geht um etwa drei Milliarden Euro zusätzlich zu den bereits bewilligten Subventionen von 6,8 Milliarden Euro. Das Geld soll aus dem Klima- und Transformationsfonds der Bundesregierung stammen.”

Nun ist es offiziell, dass das US-Unternehmen seine Pläne für ein Werk in Magdeburg komplett einstellt. Geplante Projekte in Deutschland und Polen werden nicht weiter verfolgt, um die Produktionskapazitäten zu optimieren, wie Intel ankündigte. Der Münchner Merkur fasst das Scheitern zusammen: “Diese Entscheidung ist ein schwerer Rückschlag für die Bemühungen der Bundesregierung, Deutschland als Standort für die Chipproduktion zu etablieren. Das ursprünglich geplante Investitionsvolumen von rund 30 Milliarden Euro hätte nicht nur 3.000 Arbeitsplätze geschaffen, sondern auch Deutschlands Position in der globalen Halbleiterindustrie gestärkt.”

Im August 2024 berichtete der MDR: “Für die Intel-Fabrik in Magdeburg soll der US-Konzern knapp zehn Milliarden Euro vom Bund bekommen. Der Antrag für die Förderung bei der EU-Kommission steht jedoch noch aus, wie letzte Woche bekannt wurde. Laut Wirtschaftsminister Robert Habeck ist dies jedoch nicht ungewöhnlich. Er zeigt sich zuversichtlich, dass die Mittel bald genehmigt werden – und Intel tatsächlich nach Magdeburg kommt.”

Die aktuelle wirtschaftliche Lage und die geringe Nachfrage werden als Gründe für die Entscheidung des angeschlagenen Unternehmens genannt. Intel kämpft aktuell mit Milliardenverlusten und sieht sich gezwungen, seine globale Strategie zu überdenken. Das ZDF berichtet: “Intel gab das Aus der Pläne in Deutschland zusammen mit den Zahlen für das vergangene Quartal bekannt. Der Umsatz stagnierte im Jahresvergleich bei 12,9 Milliarden Dollar. Unterm Strich stand ein Verlust von 2,9 Milliarden Dollar nach einem Verlust von 1,6 Milliarden Dollar im Vorjahr.”

Ein Artikel der Süddeutschen Zeitung resümiert: “Intel wäre schlagartig zu einem wichtigen Arbeitgeber geworden. Nun bleiben nur Verlierer zurück. Die Chipstrategie der deutschen Regierung und der EU-Kommission, die viel Geld in die Anziehung internationaler Konzerne investierte, ist teilweise gescheitert. Sachsen-Anhalt muss nun nach neuen Investoren und anderen Zukunftsperspektiven suchen.”

Intel-Chef Lip-Bu Tan kritisierte die bisherigen Investitionen in die Fabriken als “unklug und maßlos”. Der erste Spatenstich war ursprünglich für 2024 geplant.

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