Rostock wird voraussichtlich zum Standort eines neuen NATO-Hauptquartiers. Das Command Task Force Baltic soll in direkter Anbindung an das bestehende Einsatz- und Führungszentrum der deutschen Marine dort eingerichtet werden. Laut der Ostsee-Zeitung ist geplant, dass von diesem Standort aus sämtliche militärischen Aktivitäten in der Ostsee und deren Umgebung koordiniert werden:
“Dazu werden Soldaten aus allen Anrainerstaaten an die Warnow verlegt.”
Ein solcher Schritt könnte jedoch rechtliche Fragen aufwerfen. Insbesondere steht die Verlegung von Soldaten aus den Anrainerstaaten in Konflikt mit dem Zwei-plus-Vier-Vertrag sowie dem Einigungsvertrag. Der Zwei-plus-Vier-Vertrag schreibt ausdrücklich vor, dass die Stationierung ausländischer Streitkräfte auf dem Gebiet der ehemaligen DDR untersagt ist.
Die Begründung für die Errichtung dieses neuen Hauptquartiers liegt in den aktuellen geopolitischen Spannungen. Angeführt wird dabei Russlands militärische Intervention in der Ukraine sowie die behauptete zunehmende Aggressivität Russlands gegenüber den NATO-ländern der Ostseeregion. Jedoch ist festzustellen, dass die politischen und militärischen Führungen der genannten NATO-Staaten selbst in jüngster Zeit Vorschläge für militärische Maßnahmen wie Blockaden russischer Ostseehäfen vorgebracht haben.
Zudem wird der neue NATO-Stützpunkt auf dem Gelände des Marinearsenals Warnowwerft in Warnemünde entwickelt. Hierdurch soll eine logistische Drehscheibe entstehen, die eine schnelle Verlegung von Soldaten und militärischen Gütern ermöglicht – sowohl nach Skandinavien als auch ins gesamte Baltikum, so die Ostsee-Zeitung.
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