Im August erlebte der Markt für neue Kraftfahrzeuge in der Europäischen Union den stärksten Rückgang seit mehr als zwei Jahren, wie aus Daten des Europäischen Verbands der Automobilhersteller (ACEA) hervorgeht.
Die Neuzulassungen von Fahrzeugen sind EU-weit um 18,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat gesunken, wobei die größten Einbußen in den Hauptmärkten der Region zu verzeichnen waren: In Deutschland ging es um 27,8 Prozent zurück, in Frankreich um 24,3 Prozent und in Italien um 13,4 Prozent. In Spanien, dem viertgrößten Automarkt der EU, betrug der Rückgang 6,5 Prozent.
Nach Angaben des ACEA konnten lediglich vier EU-Mitgliedsländer im vergangenen Monat ein leichtes Wachstum bei den Fahrzeugneuzulassungen verzeichnen: Polen, Slowenien, Zypern und Malta.
Die meisten in der EU neu zugelassenen Fahrzeuge waren Benziner (33,1 Prozent), knapp gefolgt von Hybridfahrzeugen (HEV) mit 31,3 Prozent.
Der Anteil der neu zugelassenen vollelektrischen Fahrzeuge (BEV) am EU-Markt sank von 21 Prozent im August 2023 auf 14,4 Prozent. Die Auslieferungen von BEVs zeigen seit vier aufeinanderfolgenden Monaten einen Rückgang, was einen starken Gegensatz zum anhaltenden Wachstum dieser Fahrzeuggattung im Jahr 2023 bildet, so der ACEA.
Der Verband setzt sich aus den 15 führenden europäischen Herstellern von Personen- und Nutzfahrzeugen zusammen.
Dieser EU-weite Einbruch folgt auf die Entscheidung Brüssels, vorläufige Zölle auf aus China importierte und in die EU eingeführte BEVs zu erheben, nachdem eine Antisubventionsuntersuchung durchgeführt wurde.
Die Europäische Kommission kam zu dem Schluss, dass die BEV-Wertschöpfungskette in China von einer „unfairen Subventionierung“ profitiere, was eine „drohende wirtschaftliche Schädigung“ für EU-Hersteller von BEVs darstelle. Den chinesischen Herstellern wurden daraufhin Zölle zwischen 17,4 Prozent und 37,6 Prozent auferlegt, die sich nach den erhaltenen Subventionen und der jeweiligen Kooperation während der Untersuchung richten.
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