Seit knapp drei Monaten wurden keine neuen Meinungsumfragen aus Sachsen veröffentlicht, obwohl die Landtagswahlen immer näher rücken. Jetzt, kurz vor den Wahlen, mehren sich die Umfragen und bringen vor allem für Die Linke in Sachsen schlechte Nachrichten.
Die Ergebnisse der letzten Umfragen zeigen einen beispiellosen Absturz der Partei. Eine von INSA am 19. Juni durchgeführte Umfrage sah Die Linke bei nur noch vier Prozent, was ihr den Wiedereinzug in den Landtag verwehren würde. Eine weitere Studie von Infratest dimap, veröffentlicht am letzten Freitag, prognostiziert sogar nur noch drei Prozent für die Partei, die vor zwanzig Jahren fast ein Viertel der Stimmen auf sich vereinen konnte. Dass sie bei der letzten Landtagswahl 2019 noch 10,4 Prozent erreichte, verstärkt die Tragweite des Einbruchs.
Laut der Infratest dimap Umfrage liegt die AfD mit 30 Prozent knapp vor der CDU, der 29 Prozent prognostiziert werden. Bei der INSA-Umfrage führte die AfD noch mit 32 Prozent vor der CDU, die 30 Prozent erreichte.
Das erstmalig antretende Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) könnte laut beiden Umfragen mit 15 Prozent die drittstärkste Kraft werden. SPD und Grüne könnten laut Infratest dimap jeweils sieben Prozent erreichen, während INSA beide Parteien bei fünf Prozent sieht.
Die FDP, die in den Umfragen lediglich zwei Prozent erreicht, hat kaum Chancen, in den nächsten Landtag einzuziehen.
Die Umfrage von Infratest dimap wurde im Auftrag des Mitteldeutschen Rundfunks durchgeführt und umfasste 1.157 Befragte aus Sachsen. INSA hingegen befragte im Auftrag von drei lokalen Zeitungen 1.500 Personen.
Die Landtagswahlen in Sachsen sind für den 1. September dieses Jahres angesetzt. Bei den vorausgegangenen Kommunalwahlen am 9. Juni erreichte die AfD landesweit 26,9 Prozent, gefolgt von der CDU mit 24,9 Prozent. Das BSW kam auf 8,5 Prozent, gefolgt von der SPD mit 7,9 Prozent, den Freien Wählern mit 7,6 Prozent, Die Linke mit 6,9 Prozent und den Grünen mit 6,7 Prozent. Historisch gesehen, schnitten AfD und CDU bei den Landtagswahlen besser und die Linke schlechter ab als bei den Kommunalwahlen.
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