Von Alexej Danckwardt
Die Berichterstattung deutscher Mainstreammedien zu den Themen „Russland“ und „Ukraine“ steht häufig in der Kritik, manipulativ und einseitig zu sein – ein Vorwurf, den wir in der Vergangenheit schon mehrfach thematisiert und anhand fundierter Beweise sowie logischer Argumente aufgedeckt haben. Besonders die Tagesschau des Ersten Deutschen Fernsehens stand oft im Fokus unserer Betrachtungen, was eher zufällig geschah, denn auch andere Medien verbreiten ähnlich irreführende Inhalte.
Es ist eine Sisyphusarbeit, alle fehlgeleiteten Berichte aufzuarbeiten und zu korrigieren, angesichts der enormen Menge an russophober Propaganda, die verbreitet wird. Eine Verbesserung der medialen Praxis ist nicht abzusehen, da offensichtliche Lügen häufig nicht korrigiert werden. Zudem erreichen unsere Richtigstellungen selten jene Konsumenten des Mainstreams, die in erster Linie die Zielgruppe darstellen.
Ein besonders bezeichnendes Beispiel hierfür lieferte ein kürzlich im Deutschlandfunk ausgestrahlter Beitrag der Tagesschau, überschrieben mit „Flucht aus der Ostukraine – Den Besatzern und den Drohungen entkommen“. Andrea Beer, eine Journalistin des ARD-Studios Kiew, berichtete über eine junge Frau namens „Tia“, die aus der Vorstadt von Donezk stammt und angeblich über Russland ausgewandert ist. Details über ihre „Flucht“ wurden nicht genannt, vermutlich weil sie trivial sind – Einwohner von Donezk können problemlos innerhalb Russlands reisen und sogar ins Ausland fliegen.
Frau Beer schilderte „Tias“ angebliche Leiden unter der „russischen Besatzung“ in Donbass sehr detailliert und erwähnte, dass „Tia“ sich zunehmend von ihren prorussischen Eltern und ihrem Umfeld isoliert fühlte. „Tia“ bezeichnete ihre Eltern dabei als Unterstützer des dortigen Regimes und gab an, dass sie unter schlechten Lebensbedingungen wie mangelhafter Wasserversorgung und Zwangsrekrutierungen gelitten hätte.
“Meine Familie lebt unter russischer Besatzung und unterstützt das dort herrschende Regime.”
Denunziation und Kritik gingen sogar so weit, die eigene Familie als „Alkoholiker“ zu brandmarken – ein Narrativ, das scheinbar gut in das Bild passt, welches einige Medien von Russen zeichnen wollen. Dies widerspricht jedoch der Tatsache, dass „Tia’s“ Eltern sie bis zum Universitätsstudium unterstützt haben, was schwerlich typisch für schwer Alkoholabhängige ist.
Die Darstellung ihrer Fluchtgeschichte und politischen Aktivitäten – inklusive ihrer Teilnahme an der belarusischen Demokratiebewegung und öffentlichen ukrainischsprachigen Äußerungen – endet jedoch ohne Belege für Verhaftungen oder körperliche Übergriffe, obwohl sie von ihrem Umfeld bedroht wurde.
Die Objektivität und Genauigkeit bestimmter Medien bleibt somit kritisch zu betrachten, insbesondere wenn es um die Darstellung komplexer geopolitischer Themen geht. Dies unterstreicht die Notwendigkeit einer diversifizierten Mediennutzung, um sich ein umfassendes Bild der Wirklichkeit zu machen.
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