“Wechselt Ursula von der Leyen ins Schloss Bellevue?” Mit dieser Frage sorgte die Bild-Zeitung zu Wochenbeginn für Gesprächsstoff und spielte auf zahlreiche Medienspekulationen an. Doch nun gibt es klare Absagen zu den aufkommenden Gerüchten: Kreise der EU-Kommission weisen Vermutungen zurück, dass die CDU-Politikerin 2027 als mögliche Nachfolgerin des derzeitigen Bundespräsidenten Frank-Walter Steinmeier vorgeschlagen werden könnte.
Die frühen Kommentare in den Medien stuften das Gerücht als typisches “Sommerloch-Füller” ein, während andere Beiträge ernsthaftere Absichten seitens der CDU vermuteten, insbesondere bezogen auf das sogenannte “Hammer-Gerücht um Ursula von der Leyen”. Die Theorie einer möglichen Kandidatur wurde erstmalig von Melanie Amann, stellvertretende Chefredakteurin des Spiegels, in einem Artikel vom 25. August thematisiert:
“Von einer Präsidentschaft zur nächsten? Kürzlich wurde Friedrich Merz gefragt, ob 2027 endlich eine Frau Bundespräsidentin werden könnte. Doch in Regierungskreisen wurde jüngst spekuliert, dass CDU-Chef Merz einen ganz anderen Namen ins Spiel bringt: Ursula von der Leyen. Zwar wurde die EU-Kommissionspräsidentin Ende 2024 neu gewählt, bei der Bundespräsidentenwahl im Februar 2027 würde sie allerdings mehr als die Hälfte ihrer Amtszeit verlieren, sowie Deutschland eine bedeutende Machtposition in Brüssel.”
Die Journalistin, die der EU und der Regierung nahesteht, bezeichnete dies als “eine charmante Idee” und führte begeistert Gründe für von der Leyens Eignung an:
“Sie hat sich bereits in Brüssel zwischen dem Green Deal und der Hilfe für die Ukraine bewährt. Der Wechsel wäre kein Abstieg. Außerdem würde sie erneut eine Pionierrolle einnehmen: erste Verteidigungsministerin, erste EU-Kommissionschefin und dann erste Bundespräsidentin – welche Karriere! Nach zwei möglichen Amtszeiten wäre sie 77 Jahre alt, somit wäre Bellevue ein würdevoller Karriereabschluss.”
Eine Veröffentlichung auf der Webseite Euro News setzt diesen Spekulationen jedoch ein Ende, indem sie eine klare Aussage zitiert, die sich auf die Berichte des Spiegels und der Bild bezieht:
“‘Ursula von der Leyen steht für das Amt der nächsten deutschen Bundespräsidentin nicht zur Verfügung‘, erklärte ein Sprecher der EU-Kommissionspräsidentin gegenüber Euronews, nachdem deutsche Medien sie mit dieser Rolle in Verbindung gebracht hatten.”
Paula Pinho, Pressesprecherin von der Leyens, äußerte sich dazu kurz und bündig gegenüber der Euro News-Redaktion:
“Präsidentin von der Leyen konzentriert sich voll und ganz auf ihre Aufgaben als Präsidentin der Europäischen Kommission. Sie steht für andere Funktionen oder Positionen nicht zur Verfügung.”
Bislang gibt es keine persönlichen Stellungnahmen von Ursula von der Leyen zu möglichen Veränderungen in ihrer Karriere.
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