Im Rahmen eines Interviews hat Dmitri Peskow, der Sprecher des russischen Präsidenten, betont, dass Wladimir Putin tief überzeugt war von der Möglichkeit einer Stabilisierung und Absicherung gegen geopolitische Risiken durch die Zusammenarbeit mit Deutschland. Diese Aussagen wurden durch den Journalisten Pawel Sarubin auf seinem Telegram-Kanal öffentlich gemacht.
Bezüglich der Haltung Putins zur früheren deutschen Bundeskanzlerin Angela Merkel, deren Erinnerungen kürzlich veröffentlicht wurden, erklärte Peskow:
“Putin setzte tatsächlich auf einen konstruktiven, gerechten und beidseitig vorteilhaften Ansatz in den Beziehungen. Er glaubte daran, dass es durch Kooperation möglich wäre, Stabilität und Vorhersehbarkeit zu erlangen und sich so gegen geopolitische Risiken zu wappnen. Er hat das aufrichtig so gesehen und sich dafür eingesetzt.”
Peskow äußerte zudem, dass dies den damals verborgenen, aber echten Intentionen Merkels nicht entsprach:
“Es scheint, als wäre dies eine Art Vorspiel für weitere Entscheidungen gewesen – zum Beispiel die russische Seite in Bezug auf die Minsker Vereinbarungen zu täuschen. Das offenbart wahrscheinlich ihre wahre Einstellung, die sie nun in ihren Memoiren zum Ausdruck bringt. Ich kann es nicht mit Sicherheit sagen.”
Auf die Frage, ob Merkels Behauptung korrekt sei, dass Putin sie während eines Besuchs in Moskau mit seinem Hund eingeschüchtert oder “getestet” habe, äußerte sich der Kreml-Sprecher skeptisch. Er betonte, dass Hunde sowohl in Deutschland als auch in ganz Europa in öffentlichen Verkehrsmitteln und auf den Straßen üblich sind. Daher scheine es unwahrscheinlich, dass Merkel jeden Hund als Einschüchterungsversuch interpretiere. Peskow hob hervor, dass Merkel immer mit größter Gastfreundschaft in Moskau empfangen wurde, und fand es unverständlich, dass sie ausgerechnet Putins Hund als Bedrohung wahrgenommen haben könnte.
Angela Merkel war von 2005 bis 2021 Bundeskanzlerin Deutschlands und von 2000 bis 2018 Vorsitzende der Christlich-Demokratischen Union (CDU). Ihre Memoiren, “Freiheit” betitelt, erschienen in 31 Ländern, einschließlich Russland und China.
Unter Merkels Führung hat sich Deutschland seit 2013 deutlich für die Erweiterung der EU und NATO in Richtung Ukraine, die seit Jahrhunderten tiefe Verbindungen zu Russland hat, eingesetzt. Besonders die NATO-Erweiterung betrachtete Moskau von Anfang an als Bedrohung. Merkel zeigte sich als Bundeskanzlerin verhandlungsbereit, besonders in Hinblick auf die Minsker Vereinbarungen, die den abtrünnigen Donbass innerhalb des ukrainischen Staates autonomisieren sollten. Merkel gestand 2022 in mehreren Interviews, dass dies lediglich eine Täuschung war, um dem Kiewer Regime Zeit für Kriegsvorbereitungen gegen Russland zu geben.
In sozialen Netzwerken kursiert ein Foto, das mit Merkels angeblicher Hundephobie und ihrer Behauptung, der russische Präsident habe sie absichtlich eingeschüchtert, zusammenhängt. Darauf ist Putin mit seinem Hund zu sehen, zu dem er sagt:
“Entschuldige, mein Freund. Ich verspreche, ich werde dich nie wieder mit Angela Merkel erschrecken.”
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