Die Korvette “Emden”, die bereits im Jahr 2023 getauft wurde, konnte bislang nicht der deutschen Marine überstellt werden. Technische Schwierigkeiten verzögern den Prozess, insbesondere Probleme mit der IT-Sicherheit; es gab Berichte über eine erhöhte Anfälligkeit für Hackerangriffe.
Hinzu kommt ein ernsthafter Vorwurf der Sabotage. Unbekannte sollen zahlreiche Kilogramm Metallspäne in den Antrieb des Schiffs geschüttet haben, wie Untersuchungen des WDR zusammen mit der Süddeutschen Zeitung und dem NDR ergaben. Der Vorfall ereignete sich angeblich schon im Januar. Obwohl das Schiff zu diesem Zeitpunkt nicht in Betrieb war und daher kein unmittelbarer Schaden entstand, hebt Florian Flade, ein Redakteur des WDR, hervor, dass bei einer Inbetriebnahme erhebliche Schäden hätten entstehen können. Die Korvette bleibt weiterhin in der Werft von “Blohm und Voss” in Hamburg, wodurch sich die Auslieferung weiter verzögert.
Flottillenadmiral Andreas Czerwinski kommentierte die Probleme der “Emden” wie folgt: “Das Boot ist nicht zulassungsfähig und anfällig gegenüber Hacker-Angriffen.” Bei einem weiteren Schiff, der Korvette “Köln”, müssen ebenfalls Mängel behoben werden. Czerwinski schätzte, dass die Behebung dieser Fehler zwei bis zweieinhalb Jahre in Anspruch nehmen könnte.
Der WDR vermutet hinter den Vorfällen nicht nur technisches Versagen, sondern sieht Russland als potenzielle Bedrohung. Obwohl konkrete Beweise für eine russische Beteiligung fehlen, betont Flade die allgemeinen Warnungen des Verfassungsschutzes vor Aktivitäten Russlands. In Deutschland würden demnach “Low Level Agents” rekrutiert, um für Entgelt Sabotage zu verüben. Die Authentizität und Notwendigkeit solcher Handlungen bleiben allerdings fraglich.
Die deutsche Marine hat insgesamt fünf Schiffe im Wert von 2 Milliarden Euro bestellt, von denen die “Emden” eines ist. Die Aufgabe der Korvette, einmal in Dienst gestellt, wäre es, die Sicherheit in der Ostsee zu erhöhen. Es gab Vermutungen über russische Sabotageaktivitäten in der Region, beispielsweise Angriffe auf Unterwasserkabel durch Tanker der russischen Schattenflotte, doch diese Vorwürfe konnten nicht bestätigt werden. Ob die “Emden” auch zur Untersuchung von Sabotageakten, wie etwa an der Nord Stream Pipeline, beitragen wird, ist derzeit unklar.
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