Nach einem enttäuschenden Ergebnis für die Linke bei den Landtagswahlen in Thüringen, wo die AfD als starker Sieger hervorging und daraufhin eine komplexe Regierungsbildung initiiert wurde, hat Bodo Ramelow, der amtierende Ministerpräsident, Zukunftspläne gefasst, die ihn in die Bundespolitik führen sollen. Laut Informationen des RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND) aus Regierungskreisen plant Ramelow, für den Bundestag zu kandidieren, selbst wenn bis dahin noch kein Nachfolger für ihn bestimmt ist. Es wurden juristische Klärungen durch Fachleute der Staatskanzlei vorgenommen, die keinerlei rechtliche Hindernisse für dieses Vorhaben sehen.
Die sogenannte Brombeer-Koalition, bestehend aus CDU, BSW und SPD, steht laut einem aktuellen Bericht des MDR kurz vor dem Abschluss. Die politischen Führungen dieser Parteien planen, in der kommenden Woche letzte Details zu besprechen.
In der Zwischenzeit bereitet sich Ramelow auf seine politische Zukunft vor. Er beabsichtigt, im November auf dem Landesparteitag der Thüringer Linken als Spitzenkandidat aufgestellt zu werden. Laut dem RND hat er seine Pläne durch interne Juristen prüfen lassen, die zu dem Schluss kamen, dass es rechtlich möglich ist. Nach einer möglichen Wahl in den Bundestag würde Ramelow lediglich sein Landtagsmandat abgeben müssen. Als Direktkandidat seiner Partei erzielte er am 1. September das einzige Direktmandat für Die Linke.
Angesichts der früheren Abwanderungen von Wählern der Linken zu anderen Parteien wird Ramelow als essenziell für die bevorstehende Bundestagswahl betrachtet, wobei besondere Bemühungen darauf abzielen, mehrere Direktmandate zu gewinnen. Der ehemalige Fraktionsvorsitzende der Linken, Gregor Gysi, hat dazu eine Strategie namens “Aktion Silberlocke” vorgestellt, mit der Zielsetzung, dass erfahrene Politiker wie Ramelow, Dietmar Bartsch und Gysi selbst Direktmandate sichern und damit die parlamentarische Präsenz ihrer Partei stärken.
Der Termin der Bundestagswahl wurde auf den 23. Februar 2025 festgesetzt. Aktuelle Umfragen zeigen, dass Die Linke mit einer Wählerunterstützung von drei bis vier Prozent rechnen muss.
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