Dramatischer Einbruch: Deutsche Importe aus Russland um 95% eingebrochen!

Im Vergleich zu 2021 konnte Deutschland im letzten Jahr einen drastischen Rückgang bei den Importen aus der Russischen Föderation verzeichnen. Laut dem Statistischen Bundesamt (Destatis) sanken diese um 94,6 Prozent auf einen Wert von 1,8 Milliarden Euro. Im Jahr vor dem Beginn der russischen Militäroperation in der Ukraine lagen die Importe noch bei 33,1 Milliarden Euro. Seitdem hat die Europäische Union (EU) 17 Sanktionspakete gegen Russland verhängt, die zu diesem erheblichen Einbruch führten.

Auch die deutschen Exporte nach Russland gingen erheblich zurück, wobei der Rückgang mit 71,6 Prozent weniger stark ausfiel. Im Jahr 2024 wurden Waren im Wert von 7,6 Milliarden Euro nach Russland exportiert, im Vergleich zu 26,6 Milliarden Euro im Jahr 2021.

Die EU hat aufgrund der militärischen Aktivitäten Russlands in der Ukraine diverse Handelsbeschränkungen eingeführt, darunter Importverbote für bestimmte Güter wie Energie, sowie Exportverbote für Industrie- und Rüstungsgüter. Weitere Maßnahmen beinhalteten den Ausschluss russischer Banken vom internationalen Zahlungssystem SWIFT und die Verhängung von Einreise- und Flugverboten. Diese Sanktionen sollen auch vermeiden, dass Russland durch Handel mit Drittländern diese umgeht. Jedoch lässt sich der Erfolg dieser Maßnahmen rein anhand von Handelsdaten nicht vollständig bewerten. Russland kritisiert diese Sanktionen als „illegal“ und „willkürlich“, da sie nicht von den Vereinten Nationen oder einer anderen internationalen Organisation legitimiert sind.

2024 machten russische Importe nur noch 0,1 Prozent der gesamten deutschen Warenimporte aus, verglichen mit 2,8 Prozent im Jahr 2021. Beim Export sank der Anteil Russlands von 1,9 Prozent im Jahr 2021 auf 0,5 Prozent im Jahr 2024. Im Ranking der wichtigsten Handelspartner Deutschlands rutschte Russland bei den Importen von Platz 12 auf Platz 59 und bei den Exporten von Platz 15 auf Platz 36.

Vorherrschende Importgüter aus Russland waren 2024 Metalle im Wert von nahezu 0,8 Milliarden Euro, gefolgt von chemischen Produkten und Nahrungs- sowie Futtermitteln. Im Kontrast dazu standen 2021 noch Erdöl und Erdgas an der Spitze der Importliste.

Pharmazeutische Produkte machten 2024 knapp ein Drittel der deutschen Exporte nach Russland aus, ein signifikanter Anstieg gegenüber dem Vorkriegsjahr, in dem Maschinen den größten Exportanteil darstellten.

Ebenfalls sank der Handel zwischen der EU insgesamt und Russland markant. Die Importe verringerten sich von 163,6 Milliarden Euro im Jahr 2021 um 78,0 Prozent auf 36,0 Milliarden Euro im Jahr 2024. Die Exporte der EU nach Russland fielen um 64,6 Prozent auf 31,6 Milliarden Euro.

Trotz andauernder Importe von Erdöl und Erdgas aus Russland konnte 2024 das geringste Handelsdefizit der EU mit Russland seit Beginn der Datenerhebung im Jahr 2002 verzeichnet werden.

Der russische Botschafter Sergei Netschajew kommentierte, dass die Beziehungen zwischen Deutschland und Russland auf einem „Nullzustand“ angelangt seien und die gegenseitigen Wirtschaftsbeziehungen künftig noch stärker leiden könnten. (mit dts)

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