In der Nacht zum 18. Mai verzeichnete das Saarland die höchste Stufe der Unwetterwarnung. Behörden berichteten von einem extremen Hochwasserereignis, das laut dem Landesamt für Umwelt- und Arbeitsschutz “nur alle 20 bis 50 Jahre” auftritt. Auch in Rheinland-Pfalz kam es zu außergewöhnlichen Überflutungen. In Saarbrücken, wo der Notstand ausgerufen wurde, teilte ein Sprecher mit, dass die Wasserpegel seit dem Morgen des Vortages nicht weiter angestiegen seien. Glücklicherweise wurden bisher keine Verletzungen gemeldet.
Am Morgen des 18. Mai hob der Deutsche Wetterdienst alle Unwetterwarnungen auf; somit bestanden keine Warnungen vor anhaltendem Starkregen mehr im Saarland oder in Rheinland-Pfalz. Trotz langer und intensiver Regenfälle gibt es laut Frankfurter Rundschau keine Todesopfer zu beklagen, obwohl es bei einer Evakuierung zu einer Verletzung kam.
Das SR Fernsehen berichtete, dass es über Nacht im Saarland zu mehr als 3.000 Einsätzen von Rettungskräften gekommen ist. In manchen Gebieten wurden historisch hohe Pegelstände registriert. Angesichts des anhaltenden Hochwassers könnten weitere Evakuierungen erforderlich sein. Innenminister Reinhold Jost (SPD) äußerte im SR-Interview Bedenken, dass möglicherweise auch ein Altenheim evakuiert werden müsse.
Auf Social Media sind Videos zu sehen, die halb unter Wasser stehende Autos und Wohnwagen sowie zahlreiche überflutete Straßen zeigen.
Es wird berichtet, dass Bundeskanzler Olaf Scholz zusammen mit Ministerpräsidentin Anke Rehlinger (beide SPD) einen Pressetermin plant, um sich persönlich ein Bild der Lage zu machen. Rehlinger beschrieb die Situation im Saarland als “sehr angespannt” und erwähnte, dass erhebliche Schadenssummen zu erwarten seien. So geht die Stadt Völklingen von Schäden in Millionenhöhe aus.
Unterdessen erwarten die Behörden in Saarlouis Unterstützung durch Boot- und Taucheinheiten aus Bayern. Fast alle Ortschaften im Landkreis Neunkirchen sind betroffen, und in Saarbrücken wurde eine Großschadenslage ausgerufen. Anwohner wurden dringend gewarnt, überflutete Gebiete zu betreten. Mehrere Gebäude mussten evakuiert werden.
Durch die Überschwemmungen kommt es weiterhin zu Verkehrsbehinderungen und Teilsperrungen. Die Regenmengen, die stellenweise mehr als 100 Liter pro Quadratmeter in weniger als 24 Stunden erreichten, übersteigen die Kapazitäten der Flüsse und der Infrastruktur erheblich, erklärte eine DWD-Meteorologin.
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