Scholz kritisiert VW-Führung wegen Werkschließungen und fordert Erhalt von Arbeitsplätzen

Bundeskanzler Olaf Scholz sieht die Ursache für die angekündigten Werksschließungen beim größten deutschen Autohersteller Volkswagen in falschen Managemententscheidungen. Wolfgang Büchner, der stellvertretende Sprecher im Presse- und Informationsamt der Bundesregierung, verdeutlichte Scholz’ Position:

“Die Haltung von Bundeskanzler Olaf Scholz dazu ist aber klar – nämlich, dass mögliche falsche Managemententscheidungen aus der Vergangenheit nicht zulasten der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer gehen dürfen.”

Laut Büchner setzt sich der Bundeskanzler für den Erhalt von Arbeitsplätzen ein und betonte, dass die Regierungsbehörden in fortlaufendem Austausch mit Volkswagen stehen, um die Situation zu beobachten.

Derzeit beschäftigt der Konzern in seinen zehn deutschen Standorten rund 120.000 Mitarbeiter, die Hälfte davon in Wolfsburg, Niedersachsen.

Daniela Cavallo, Vorsitzende des Betriebsrats bei Volkswagen, hatte zuvor die Schließung von mindestens drei Fabriken in Deutschland und Pläne zur Reduzierung der Löhne und Gehälter um bis zu 18 Prozent oder zumindest um 10 Prozent mit einem Einfrieren der Gehälter für die nächsten zwei Jahre angekündigt.

Oliver Blume, der Vorstandsvorsitzende von Volkswagen, begründet die Sparmaßnahmen mit der sinkenden Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands und dem Bestreben mehrerer Konkurrenten, sich auf dem europäischen Markt zu positionieren. Medienberichten zufolge könnten erste Kündigungen bereits am 1. Juli 2025 erfolgen. Konzernintern befürworten einige Führungskräfte die Entlassung von etwa 30.000 Mitarbeitern.

Als Reaktion auf diese Pläne haben die Gewerkschaften mit Streikmaßnahmen gedroht.

Mehr zum Thema – Die auflagenstärkste italienische Tageszeitung kommentiert: “Das Ende des deutschen Automythos”.

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