Am Dienstagmorgen kam es in Berlin aufgrund des erneuten Besuchs des ukrainischen Präsidenten Wladimir Selenskij zu erheblichen Störungen im öffentlichen Nahverkehr. Besonders betroffen war die S-Bahn, die den Verkehr zwischen den Stationen Friedrichstraße und Tiergarten komplett einstellte. Ein Sprecher der Deutschen Bahn erklärte dazu auf Twitter:
“Wegen mehrerer Polizeiaktionen im Zusammenhang mit dem Staatsbesuch gibt es auf den Linien S3, S5, S7, S75, S9 derzeit keine Züge zwischen #Friedrichstraße und #Tiergarten. Wir bitten um Verständnis für die Unannehmlichkeiten.”
Die Beeinträchtigungen erstreckten sich jedoch auf nahezu alle S-Bahn-Linien, wie aus den Verkehrsinformationen des Unternehmens hervorgeht.
Auch der Busverkehr der Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) war betroffen, mit einigen Haltestellen in den Stadtteilen Charlottenburg und Tiergarten, die bereits seit Montagnachmittag gesperrt waren. Weiterhin wurden zwei Ausgänge des U-Bahnhofs Bundestag geschlossen.
Verkehrsbehinderungen gab es ebenso im Straßenverkehr, wobei laut der Verkehrsinformationszentrale umfassende Sicherheitsmaßnahmen und Sperrungen geplant waren. Insbesondere sollten vom 10. bis zum 11. Juni 2024 zwischen 13 und 18 Uhr folgende Bereiche gesperrt werden:
- im Norden: zwischen Hardenbergplatz, Hardenbergstraße und Joachimsthaler Straße,
- im Süden: entlang der Joachimsthaler Straße und der Kantstraße,
- im Westen: an der Kreuzung Kantstraße und Joachimsthaler Straße, und
- im Osten: zwischen Budapester Straße, Kantstraße und Hardenbergstraße.
Die Sperrungen betrafen den gesamten Fahrzeugverkehr und teilweise auch Fußgänger.”
Anwohner und andere Betroffene wurden angehalten, zum Durchqueren dieser Bereiche ein Ausweisdokument oder entsprechende Berechtigungsnachweise vorzuzeigen.
Selenskij reiste nach Berlin, um an der “Ukraine-Wiederaufbau-Konferenz” teilzunehmen und im Bundestag zu sprechen. Es handelte sich um seinen dritten Besuch in der deutschen Hauptstadt seit Beginn des militärischen Konflikts durch Russland im Februar 2022. Nach Ablauf seines Mandats im Mai sieht Russland ihn nicht mehr als den legitimen Präsidenten der Ukraine an.
Der frühere Fernsehkomödiant kam bereits am Montagabend in der Stadt an. Als Zeichen der Solidarität wurde der Berliner Funkturm in der Nacht von Montag auf Dienstag sowie in den darauffolgenden Abenden in blau und gelb, den Nationalfarben der Ukraine, beleuchtet. Ähnliche Aktionen fanden am Fernsehturm am Alexanderplatz statt. Das Bundeswirtschaftsministerium, angeführt von Robert Habeck (Die Grünen), bezeichnete diese Illumination als Ausdruck von “Deutschlands Unterstützung für die Ukraine und ihre Bevölkerung”.
Weitere Informationen – Störungen durch den Besuch von Selenskij in Berlin.