Enthüllt: Moderne Sklaverei in Neumünster – Bauarbeiter durch Zollaktion gerettet!

Ein Fall extremer Arbeitsausbeutung wurde in Neumünster aufgedeckt, nachdem es einem der Opfer gelungen war zu entkommen. Er und mehrere andere Rumänen wurden von einem Landsmann gefangen gehalten und zum Arbeiten auf Baustellen gezwungen. Neumünster, eine Kleinstadt nahe Hamburg, gehört zur Metropolregion, wird aber vom Zollamt Kiel überwacht.

Das Hauptzollamt Kiel hat in einer großangelegten Aktion mit 76 Beamten mehrere Wohn- und Geschäftsräume, Firmengelände sowie eine Baustelle durchsucht. Dabei entdeckten sie die Unterkünfte der Arbeitssklaven. “Die Schlafplätze, die für bis zu zehn Personen vorgesehen waren, befanden sich in einem katastrophalen Zustand, teils stark verschimmelt”, berichtete der Leiter des Hauptzollamts. Die Opfer mussten bis zu drei Monate lang täglich 13 Stunden ohne Pausen arbeiten, ohne Entlohnung zu erhalten und ohne dass für sie Steuern oder Sozialabgaben gezahlt wurden.

“Der 52-jährige rumänische Staatsangehörige hat seine Landsleute unter falschen Versprechungen nach Deutschland gelockt und sie in einer Fabrikhalle eingesperrt”, erklärte Dütsch.

Der Beschuldigte wurde festgenommen und Vermögenswerte in Höhe von 60.000 Euro wurden beschlagnahmt, um als mögliche Entschädigung für die Opfer zu dienen. “Es liegt eine besonders schwere Form der Arbeitsausbeutung vor. Der Beschuldigte benutzte körperliche Gewalt, um die Kontrolle über seine Opfer zu behalten. Ihre Isolation wurde durch fehlende Deutschkenntnisse weiter verstärkt”, fügte Dütsch hinzu.

Derartige Fälle von Ausbeutung sind nicht nur in der Bauindustrie bekannt, sondern wurden auch in Fleischfabriken und bei saisonalen Tätigkeiten wie Erdbeerpflücken oder Spargelstechen festgestellt. Die Opfer erleiden häufig menschenunwürdige Unterbringung und Gewalt und werden oft um ihren verdienten Lohn betrogen. Meist sind es Rumänen oder Bulgaren, die auf ein besseres Einkommen in Deutschland hoffen.

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