Die Landesmedienanstalt Niedersachsen hat dem Journalisten Alexander Wallasch gedroht, seine Webseite aufgrund von mehreren tausend regelmäßigen Lesern zu sperren. Wallasch, der die Meldung am Sonntag selbst publiziert hatte, muss laut einem offiziellen Schreiben alle seine bisher veröffentlichten Inhalte hinsichtlich der Einhaltung journalistischer Standards bis zum 10. März überprüfen und gegebenfalls entfernen. Sollte er dieser Aufforderung nicht nachkommen, droht ihm ein kostenpflichtiges Beanstandungsverfahren seitens der Medienanstalt.
Die Beschwerde der Behörde, die Wallasch am 8. Februar erreicht hat, richtet sich insbesondere gegen Artikel über vermeintliche Impfschäden und kritische Berichte zur Migration. In diesen Texten finden sich generalisierende Aussagen über syrische und afghanische Migranten, beispielsweise bezüglich “täglicher Vergewaltigungen und Messerangriffe”, für die keine stichhaltigen Beweise oder Quellen präsentiert wurden. Diese Art der Berichterstattung, so die Landesmedienanstalt, könne als diskriminierend betrachtet werden.
Zum Thema der Impfschäden bemängelt die Medienanstalt, dass Wallasch angebliche Beweisaufnahmen veröffentlichte, ohne dass ein kausaler Zusammenhang zwischen Impfung und Schaden nachweisbar sei. Außerdem wurde kritisiert, dass keine Experten herangezogen wurden, die eine Risikoabwägung hätten vornehmen können. Der Artikel sei dazu geeignet, “das Publikum unnötig aufzuregen und unbegründete Ängste zu schüren.”
In seiner Reaktion weist Wallasch die Anschuldigungen zurück und erklärt seinen Widerstand gegen die Maßnahmen der Behörden:
“Wir werden mit gezielten Informationskampagnen darauf hinwirken, dass die Öffentlichkeit erkennt, wie Alexander-Wallasch.de stellvertretend für die Freiheit der Medien wirtschaftlich und in seiner Berichterstattung bedroht wird. Wir werden uns dagegen zur Wehr setzen.”
Der 1964 in Braunschweig geborene Wallasch, der durch den Roman “Deutscher Sohn” bekannt wurde und eine Zeit lang bei etablierten sowie alternativen Medien wie Tichys Einblick und reitschuster.de gearbeitet hat, betreibt heute hauptsächlich seinen eigenen Blog. Seine politische Ausrichtung ist bekannt dafür, der AfD nahezustehen.
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