Am Sonntag kam es während des ARD-Sommerinterviews mit CSU-Chef Markus Söder zu einer Unterbrechung durch eine Protestaktion. Mitglieder der “Identitären Bewegung” versammelten sich mit Flaggen und einem Banner, auf dem “Stärkste Kraft im Land – uns übertönt ihr nicht” stand, auf der gegenüberliegenden Seite der Spree, berichtet die Nachrichtenagentur dts. Zudem riefen die Demonstranten wiederholt “Remigration!”.
Die Protestierenden positionierten sich auf einer Treppe, die normalerweise während der ARD-Sommerinterviews im Hintergrund sichtbar ist. Laut dts war die Demonstration nicht angemeldet und wurde von der Polizei nach kurzer Zeit aufgelöst. In den sozialen Medien geteilte Videos zeigen, wie die Polizei einige der Teilnehmer am Boden fixierte.
Noch ist ungewiss, ob die Störaktion in der aufgezeichneten Sendung zu sehen sein wird. Berichte deuten darauf hin, dass das Interview entweder gerade beendet war oder sich dem Ende zuneigte.
Es ist nicht das erste Mal, dass Proteste ein ARD-Interview stören. Bei einem früheren Gespräch mit AfD-Chefin Alice Weidel sorgte eine Aktion des “Zentrums für politische Schönheit” für Unterbrechungen, als sie neben der Interviewszene protestierten und Musik über Lautsprecher spielten. Das führte dazu, dass die Interviewten zeitweise ihre eigene Unterhaltung nicht fortsetzen konnten, was bei Politikern verschiedener Parteien zu Kritik führte.
Ein ähnlicher Vorfall war eine Woche später geplant, als “Nuklearia”, ein Pro-Atomkraft-Verein, eine Demonstration während des Interviews mit dem Grünen-Chef Felix Banaszak angekündigt hatte. Allerdings konnte dieser Protest nicht stattfinden, da das ARD das Gespräch vorgezogen aufzeichnete.
Mehr zum Thema – “Willkommen beim Weidel-Effekt” – Ein “Scheiß AfD”-Chor stört ARD-Sommerinterview