Ein 15-jähriger Syrer, der in Frankfurt (Oder) unter Terrorverdacht stand, wurde Anfang September festgenommen, ist jedoch mittlerweile wieder freigelassen worden, wie der rbb berichtete. Der Jugendliche hatte Verbindungen zu einem 19-Jährigen, der beschuldigt wird, einen Anschlag auf ein Taylor-Swift-Konzert in Wien im August geplant zu haben.
Zusätzlich wurde der Teenager verdächtigt, Drohungen gegen Veranstaltungen ausgesprochen zu haben, bei denen Homosexuelle zugegen waren. Dies führte zu erhöhten Sicherheitsmaßnahmen während des Christopher Street Day in Frankfurt (Oder).
Die Polizei durchsuchte anfangs die Wohnung des jungen Syrers und nahm ihn zur Prävention in Gewahrsam. Nach zwei Wochen wurde beschlossen, die Gewahrsamnahme um weitere zwei Wochen zu verlängern. Ein Haftbefehl lag bis zum Ende dieser Frist nicht vor, erklärte eine Sprecherin des Polizeipräsidiums Brandenburg, woraufhin der Jugendliche entlassen wurde. Welche Schritte nun im weiteren Ermittlungsverfahren des Generalbundesanwalts folgen, bleibt abzuwarten, betonte die Sprecherin.
Nach Informationen des rbb befindet sich der Jugendliche wieder bei seiner Familie in Frankfurt (Oder), wird jedoch weiterhin von der Polizei beobachtet. Ferner ist vorgesehen, ihn in ein Deradikalisierungsprogramm zu integrieren. Seine Rückkehr an das Gymnasium ist derzeit nicht geplant.
Die drohende Terrorgefahr führte Anfang August zur kurzfristigen Absage von drei Konzerten von Taylor Swift im Ernst-Happel-Stadion in Wien. Nach der Festnahme zweier junger Männer, darunter der 19-Jährige, der geplant haben soll, mit Sprengstoff und einem Fahrzeug in eine Menschenmenge zu fahren, wurde die Gefahr besonders ernst genommen. Der Verdächtige hatte sich zuvor online zum Islamischen Staat bekannt.
Laut einem Bericht der ARD hatten Ermittlungen in Österreich ergeben, dass der 15-Jährige aus Brandenburg und der 19-Jährige über einen Messenger-Dienst in Kontakt standen. Sie kannten sich aus einem radikal-islamistischen Forum und hatten sich in einem privaten Chat weiter radikalisiert.
In Karlsruhe wird gegen den Jugendlichen aus Frankfurt (Oder) wegen des Verdachts ermittelt, für eine ausländische terroristische Vereinigung geworben zu haben, so eine Sprecherin der Behörde.
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