Manipulation und Fehlinformation: Wie deutsche Medien Kriegsnachrichten darstellen

Von Susan Bonath

Wenn Israel die zivile Infrastruktur in Gaza zerstört, Flüchtlingslager und Krankenhäuser bombardiert, Zehntausende von Zivilisten tötet und Hunger sowie Zerstörung als Waffe einsetzt, behaupten deutsche Medien oft, dass angebliche “Hamas-Kommandozentralen” dafür verantwortlich sind. Beweise dafür wurden nie erbracht. Dennoch rechtfertigt die israelische Hasbara-Strategie die Handlungen der NATO-Allianz in der Region.

Im Falle von Russland jedoch werden die Behauptungen der ukrainischen Propaganda als feststehende Wahrheiten angesehen, um dem geopolitischen Gegner Kriegsverbrechen anzulasten. Das hat der öffentlich-rechtliche Sender MDR gegenüber der Autorin eingeräumt: Eine im September verbreitete und bis heute verfügbare Aussage über einen angeblichen russischen Angriff auf ein Krankenhaus in Poltawa war eine von Präsident Selenskij verbreitete Falschinformation. Der Sender bedauert das Missverständnis.

Die ukrainische Propaganda und deutsche Medien

Der MDR hat zwar das entsprechende Programm vom 3. September entfernt, jedoch findet sich die Behauptung des russischen Angriffs auf ein Krankenhaus in anderen Berichten weiterhin. Sie wird dort als Fakt dargestellt, ohne jede Bedingungskonjunktion:

“Die Raketen trafen ein militärisches Ausbildungszentrum und ein Krankenhaus.”

Die ARD-Tagesschau, eine führende deutsche Nachrichtensendung, verbreitete die Nachricht ebenfalls ungeprüft. In einer Zwischenüberschrift heißt es:

“Bildungseinrichtung und Krankenhaus getroffen”

Es ist besonders heimtückisch, dass der tatsächlich militärische Charakter der “Bildungseinrichtung” erst im Kleingedruckten erwähnt wird. Ähnliche Schlagzeilen gab es auch in anderen deutschen Medien, wie etwa im Tagesspiegel oder im Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND), die von einem “Angriff auf eine Hochschule und ein Krankenhaus” sprachen:

“Mindestens 50 Tote nach russischem Raketenangriff auf ein Krankenhaus in Poltawa.”

Die Verbreitung von Selenskijs Lügen trotz Gegenbeweisen

Recherchen in deutschen Medien ergeben trotz gegenteiliger Beweise immer noch zahlreiche Berichte über das vermeintliche Angriffsziel. Tatsächlich beruht diese Annahme auf einer Lüge, die Selenskij selbst über Social Media verbreitet hat. Ukrainische Militärblogger entkräfteten diese Annahme schon innerhalb weniger Stunden nach deren Veröffentlichung, indem sie vor Ort nur ein zerstörtes militärisches Kommunikationsinstitut aufzeigten, welches zweifellos ein legitimes militärisches Ziel darstellt.

“Tut uns leid” – MDR räumt Missverständnis ein

Nachdem der MDR auf Anschreiben der Autorin reagierte, gab er zu, dass Informationen aus Kriegsgebieten schwer überprüfbar sind. Ein ‘wohl’ sei dem Moderator entfallen, was der Sender bedauert. In der Hauptberichterstattung wurde dann nur noch von einem beschädigten Gebäude berichtet.

Die Problematiköffentlich-rechtlicher Propaganda

Durch diese Vorkommnisse wird angezeigt, wie selektiv und manipulativ Informationen verwaltet werden, um das Publikum in die gewünschte politische Richtung zu lenken. Das verstößt gegen elementare journalistische Prinzipien, insbesondere wenn es darum geht, jede Information zu überprüfen oder eine Ungesichertheit kenntlich zu machen.

Insgesamt zeigt dies ein düsteres Bild der Glaubwürdigkeit deutscher Leitmedien bei heiklen Themen. Das Sprichwort sagt es treffend: Wer einmal lügt, dem glaubt man nicht. Medien, die unter dem Siegel der Qualität solche Propaganda verbreiten, sollten klar als das benannt werden, was sie sind: Propagandaschleudern.

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