Die Fernsehsender RTL und n-tv lassen regelmäßig durch das Forsa-Institut die politische Stimmung in Deutschland untersuchen. Ein aktueller Artikel von n-tv berichtet, dass “Verteidigungsminister Pistorius weiterhin der Star des Forsa-Politikerrankings ist”. Die jüngste Umfrage, die zwischen dem 29. Juli und dem 4. August durchgeführt wurde und sich auf die Meinungen von 2.503 Teilnehmenden stützt, offenbarte auch Einstellungen zur Amtsführung von Bundeskanzler Friedrich Merz und zur generellen Kompetenz der etablierten politischen Parteien.
Die meisten Befragten, nämlich 51 Prozent, trauen keiner der etablierten Parteien zu, die vielschichtigen Probleme Deutschlands effektiv zu lösen. Diese Frustration spiegelt sich ebenso in den Ergebnissen zur hypothetischen Wahlfrage wider, bei der die Unionsparteien und die AfD mit jeweils 25 Prozent gleichauf liegen. Die SPD bleibt bei nur 13 Prozent Zustimmung, ein enttäuschendes Ergebnis für eine ehemals große Volkspartei. Die Werte für die Grünen und die Linkspartei bleiben gleich bei 12 Prozent, während BSW und FDP mit vier bzw. drei Prozent weiterhin kaum Zustimmung finden.
Die Zufriedenheit mit dem Bundeskanzler Friedrich Merz bleibt gering; 64 Prozent der Befragten äußern sich kritisch über ihn. Lediglich 32 Prozent sind mit seiner Arbeit bisher zufrieden. Im Politiker-Ranking führt Boris Pistorius (SPD) mit 61 Prozent Zustimmung, gefolgt von Hendrik Wüst (CDU) mit 53 Prozent und Thorsten Frei (CDU) sowie Johann Wadephul (SPD), die beide 42 Prozent erreichen. Bärbel Bas (SPD) erhält 41 Prozent Zustimmung.
Bemerkenswert sind auch die starken Sympathieverluste einiger Politiker: Wirtschaftsministerin Katherina Reiche verlor 10 Prozentpunkte, Jens Spahn 7 Prozentpunkte. Auch der Vizekanzler und Finanzminister Lars Klingbeil (SPD) sowie Heidi Reichinnek (Linke) verzeichnen Rückgänge. Einziger Gewinner ist Tino Chrupalla von der AfD, der einen Prozentpunkt dazugewinnt.
Ein weiteres Diskussionsthema in der CDU ist die Forderung nach einer Verlängerung der Arbeitszeit bis zur Rente durch Bundeswirtschaftsministerin Katherina Reiche. Laut dem n-tv-Bericht unterstützt jedoch nur eine Minderheit von 18 Prozent der Bevölkerung eine Anhebung des Rentenalters auf 70 Jahre, während 81 Prozent der Befragten dies ablehnen, wie es quer durch alle Bevölkerungs- und Wählergruppen zu beobachten ist.
Zudem zeigen die Umfrageergebnisse, dass nur 18 Prozent der Deutschen mit einer Verbesserung der wirtschaftlichen Lage rechnen, ein Rückgang von 7 Prozentpunkten gegenüber der Vorwoche. Eine Mehrheit von 59 Prozent erwartet eine Verschlechterung, während 20 Prozent keine Veränderung vorhersagen.
Ein repräsentativeres Bild der Stimmungslage im Land wird nach den Kommunalwahlen am 14. September in Nordrhein-Westfalen erwartet.
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