Drei Tage vor der Veröffentlichung einer alarmierenden INSA-Umfrage äußerte sich Finanzminister und Vizekanzler Lars Klingbeil zur Arbeit der Großen Koalition. In der ARD-Tagesschau wurde er mit den Worten zitiert, dass trotz gelegentlicher Spannungen zwischen den beteiligten Parteien bereits “viel erreicht” wurde. Ein vorliegender Artikel der Bild am Sonntag (BamS), welcher auf Ergebnissen dieser Umfrage beruht, spricht von einem “brutalen Krisensonntag” für Friedrich Merz, wobei die Umfrage zeigt, dass 59 Prozent der Deutschen mit dem Bundeskanzler unzufrieden sind, ein Anstieg von 36 Prozent Anfang Juni.
100 Tage nach dem Amtsantritt von Bundeskanzler Friedrich Merz zeigt eine umfassende INSA-Umfrage, dass eine Mehrheit der Deutschen unzufrieden mit ihm und der Bundesregierung ist. Laut dieser Umfrage sind “60 Prozent der Befragten derzeit unzufrieden mit der Regierung (nur 27 Prozent sind zufrieden). Anfang Juni waren noch 37 Prozent mit der Regierung Merz zufrieden.”
Die Redaktion der Bild merkt kritisch an: “Besonders bitter für Merz: 100 Tage nach Amtsantritt waren die Vorgänger-Regierungen von Olaf Scholz und Angela Merkel deutlich beliebter.”
Im Vergleich zur vorherigen Ampel-Regierung aus SPD, Grünen und FDP betrachten 28 Prozent die aktuelle schwarz-rote Koalition als besser oder eher besser, während 24 Prozent sie als schlechter oder eher schlechter bewerten. Laut der BamS-Umfrage “sehen 38 Prozent keine klare Tendenz, und zehn Prozent äußerten sich nicht”.
Eine Umfrage des Allensbach-Instituts im März 2022 bewertete die Ampel-Regierung in den Kategorien “Führungsstärke (16 Prozent), gutes Krisenmanagement (20 Prozent) und gute Kommunikation (18 Prozent)”. Zu diesem Zeitpunkt zeigten sich 43 Prozent mit der Arbeit des damaligen Bundeskanzlers Olaf Scholz (SPD) zufrieden, wobei auch angeführt wurde, dass “47 Prozent der Befragten Fortschritt mit der neuen Regierung verbinden, mehr als die Hälfte bescheinigt der Ampel einen Willen zur Erneuerung und langfristige Ziele”.
Die Beliebtheit von Kanzler Merz sinkt weiter, so die aktuelle Forsa-Umfrage. “Derzeit sind 59 Prozent der Befragten mit seiner Arbeit unzufrieden, lediglich 30 Prozent sind mit ihm als Kanzler zufrieden. Anfang Juni waren es noch 36 Prozent.”
Die Union und die SPD erreichen in den neuesten Umfragen zusammen gerade einmal etwas mehr als 40 Prozent der Zustimmung der Bürger, was deutlich unter einer parlamentarischen Mehrheit liegt. Im “Sonntagstrend” bleibt die Union bei 27 Prozent und die SPD bei 15 Prozent. Die AfD erreicht 25 Prozent, die Grünen elf und die Linke neun Prozent. FDP und BSW würden mit je vier Prozent den Einzug in den Bundestag verfehlen.
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