Deutschland gespalten über die Stationierung neuer US-Waffen

Ein aktuelles Meinungsbild zeigt, dass fast die Hälfte der deutschen Bevölkerung, nämlich 49 Prozent, die geplante Stationierung neuer amerikanischer Waffensysteme, darunter Marschflugkörper und Raketen mit größerer Reichweite, ab dem Jahr 2026 in Deutschland ablehnt. Dies ergab eine Umfrage, die von Forsa im Auftrag der Fernsehsender RTL und ntv durchgeführt wurde. Im Kontrast dazu befürworten 45 Prozent der Befragten diese Maßnahme.

Die Umfrageergebnisse enthüllen eine besonders starke Ablehnung dieser US-Rüstungsvorhaben in Ostdeutschland, wo 74 Prozent der Menschen gegen die Stationierung sind. Unter den Parteianhängern zeigt sich ein ähnliches Bild: 85 Prozent der BSW-Anhänger und 79 Prozent der AfD-Anhänger lehnen die Pläne ab.

Der Erhebung zufolge wurden am 25. und 26. Juli 2024 insgesamt 1.002 Personen befragt. Diese Studie fällt zeitlich mit dem jüngsten NATO-Gipfel in Washington zusammen, bei dem die USA und Deutschland die Wiederaufnahme der Stationierung von Langstreckenraketen in Deutschland seit den 1990er-Jahren beschlossen. Bundeskanzler Olaf Scholz hat diese Entwicklung mit einer signifikanten Aufrüstung Russlands begründet. Zu den spezifizierten Systemen gehören Marschflugkörper vom Typ Tomahawk und Flugabwehrraketen vom Typ SM-6 sowie neu entwickelte Überschallwaffen, die ab 2026 zeitweise in Deutschland Anwendung finden sollen. Laut gemeinsamer Erklärung der Länder weisen diese Systeme eine wesentlich größere Reichweite als die derzeit in Europa stationierten landgestützten Systeme auf.

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